Die Politik ist die treibende Kraft beim angestrebten Zusammenschluss von Deutscher Bank und Commerzbank. Die Fusion würde aber niemandem helfen, glaubt der StZ-Autor Michael Heller.

Stuttgart - Es ist nicht irgendeine Fusion, die da angebahnt wird. Eine Premiere steht bevor. Denn die angestrebte Allianz der Deutschen Bank mit der Commerzbank ist der erste Zusammenschluss, der im Zeichen einer neuen Wirtschaftspolitik stattfinden soll. Bundeswirtschaftsminister Peter Altmaier bekennt sich zu einer aktiven Industriepolitik und will sogenannte nationale Champions, zu denen er ausdrücklich die Deutsche Bank zählt, durch gezielte staatliche Maßnahmen unterstützen; sie sollen mit Hilfe der Politik im globalen Wettbewerb punkten. Auch die neue CDU-Parteichefin Annegret Kramp-Karrenbauer findet an solch einer Politik Gefallen, der Koalitionspartner SPD ohnehin. Dessen Vizechef und Bundesfinanzminister Olaf Scholz ist gegenwärtig die treibende Kraft beim Bankenpoker. Der Trumpf, mit dem er – und damit die Politik – spielt, ist die Beteiligung von 15 Prozent an der Commerzbank.