Die Konzentration der Polizei auf das Thema Einbruch zahlt sich aus. Auch weil die Zahl der Beratungen, bei denen den Bürgern vermittelt wird, wie man Wohnungen besser vor Einbrechern schützen kann, enorm gestiegen ist, meint unsere Redakteurin Christine Bilger.

Lokales: Christine Bilger (ceb)

Stuttgart - Entwarnung oder nicht – das ist hier die Frage. Die Trendwende scheint auf den ersten Blick geschafft zu sein: Weniger als 350 Einbrüche in sieben Monaten, das ist bei aller aus statistischen Rechengründen gebotener Vorsicht schon ein Grund aufzuatmen. Auch wenn die Schreiber der offiziellen Zahlenwerke das nie tun würden: hochgerechnet auf das ganze Jahr würde das fast eine Halbierung der Werte gegenüber dem Vorjahr bedeuten, in dem es schon deutlich besser ausgesehen hatte als im Negativ-Rekordjahr 2014. Ein Kriminalist würde das sicher nie wagen, aber hier kann man nun wirklich von einer Entwarnung sprechen.

 

Viele Faktoren haben zu dem Rückgang geführt

Die eine Erklärung für den Rückgang gibt es nicht. Es ist gut möglich, dass die Banden, die in den zurückliegenden Jahren auf regelrechten Beutezügen in Stuttgart und der Umgebung unterwegs waren, sich umorientiert haben. Es kann sein, dass ihnen die grenzübergreifende Zusammenarbeit mit Bayern und Österreich das Leben schwergemacht hat, sie bereits abgefangen wurden, bevor sie überhaupt zuschlagen konnten. Viel hat dabei definitiv die Arbeit der Stuttgarter Polizei bewirken können. Sie hat mit der zentralen Bearbeitung der Fälle nicht nur frühzeitig Strukturen erkennen können und Wiederholungstäter aufgrund der professionalisierten Spurenauswertung identifizieren und einige der Täter auch dingfest machen können. Gleichzeitig hat sie bei Verkehrskontrollen ihr Augenmerk auf verdächtige Fahrzeuge gelegt und im Kofferraum Werkzeug und Beute entdeckt.

Nicht zuletzt hat die Polizei auch die Präventionsarbeit intensiviert. Die Zahl der Beratungen, bei denen den Bürgern vermittelt wird, wie man Wohnungen besser vor Einbrechern schützen kann, ist enorm gestiegen. Denn eines kann die Polizei nach wie vor nicht: überall gleichzeitig sein. Jede Tür, die nicht nur ins Schloss gezogen wird, sondern richtig abgeschlossen ist, jedes verriegelte Fenster schützt vor dem schnellen Einstieg.