Frank Mastiaux legt die Details seines Kürzungsprogramms vor. Aber Sparen alleine reicht nicht. Der EnBW-Chef muss die Lähmung seines Unternehmens überwinden, kommentiert Michael Heller.

Stuttgart - Frank Mastiaux, der neue EnBW-Vorstandschef, hat sich bisher rar gemacht. Seit fast genau drei Monaten ist der Neue im Amt, aber bisher hat er die Belegschaft des Energiekonzerns und die Öffentlichkeit darüber im Unklaren gelassen, wohin die Reise gehen soll. Die Details des Sparprogramms geben jetzt einen Fingerzeig. Allem Anschein nach werden die Zügel angezogen, wofür es freilich auch gute Gründe gibt. Denn eigentlich ist es niemandem zuzumuten, dass ein Sparprogramm verabschiedet wird, dessen Auswirkungen aufs Personal dann geschlagene zwölf Monate offen bleiben. Kurz vor Weihnachten mit einer solchen Nachricht für die Beschäftigten aufzuwarten, zeugt nicht von übermäßig großer Sensibilität, mag aber auch als Ansage verstanden werden: Es kommen harte Zeiten.

 

Personalabbau alleine ist aber noch kein Programm für die Zukunft. Das weiß sicher auch Mastiaux, der die Lähmung überwinden muss, die den Konzern im letzten Amtsjahr von Vorgänger Hans-Peter Villis befallen hat. Der neue Mann muss vor allem Antwort auf die Frage geben, wie die EnBW mit der Energiewende umgehen will. Er muss aber auch im Konzerngeflecht einiges ändern, zum Beispiel die Strukturen vereinfachen. So sind gut 150 Tochtergesellschaften einfach zu viel, um einen Konzern vernünftig führen zu können.