Der Fall Backnang zeigt einen Trend, zu dem die Gewalt gehört. Die Städte Konstanz und Ulm sollten ihn stoppen. Ein Kommentar von Rüdiger Bäßler

Politik/Baden-Württemberg: Rüdiger Bäßler (rub)

Konstanz/Ulm - Die Bilder der chaotischen Facebook-Party in Backnang, ausführlich dokumentiert auf Youtube, sind noch zu frisch, als dass sich ein Zusammenhang mit den Vorgängen und Motiven in Konstanz und Ulm von der Hand weisen ließe. Wie in Backnang trugen ja auch die beiden neuesten Facebook-Einladungen die Überschrift „Project-X“ . Die Stadtverwaltungen haben deswegen das Richtige getan, als sie die Veranstaltungen unter Strafandrohung verboten. Verschiedenen vorfreudigen, erhitzten Gemütern muss dringend Gelegenheit zur Kühlung und Besinnung gegeben werden.

 

Ein Freibad ist kein Privatwohnzimmer

Zu feiern und Grenzen auszuprobieren ist das Vorrecht der Jugend, auch außerhalb der eigenen vier Wände. Es besteht kein Anlass, junge Leute, die Party machen wollen und sich via Internet verabreden, generell zu kriminalisieren. Aber ohne die Einhaltung einiger Regeln wird die eigene Freiheit eben zur Unfreiheit der anderen.

Außerdem: wer schon, wie in Konstanz, den Geburtstag in ein Freibad verlegen und Tausende „Freunde“ einladen mag, sollte wenigstens vorher um Erlaubnis fragen – und später die Verantwortung übernehmen, wenn Gäste das Inventar zerlegen. Sage keiner, er sei zu jung, das zu begreifen.