Die Verlagerung von Krankentransporten auf den privaten Markt, wie es der Verband der Ersatzkassen als Lösung für Engpässe sieht, geht zu Lasten der Patienten, kommentiert unsere Autorin.

Kreis Ludwigsburg - Ein Krankentransport wird wie jeder Notfalleinsatz über die Leitstelle disponiert. Ist viel los, rutscht eine Patientenverlegung in der Prioritätenliste nach hinten. Eine Aussage über den Zeitpunkt einer solchen Fahrt ist deshalb nicht möglich. Das ist nicht zu beanstanden, wenn der Transport in angemessenem Zeitrahmen stattfindet. Doch Krankentransporte werden nicht nur für eine Verlegung von Klinik zu Klinik gemacht. Was ist etwa mit den Dialysepatienten, die stundenlang auf eine Fahrt von der Blutwäsche zurück nach Hause warten müssen, weil sie nicht einfach das Taxi nehmen können?

 

Dialysepatienten sind ebenso betroffen

Für die Kündigung von Krankenfahrten durch den Verband der Ersatzkassen (vdek) mag es gute Gründe geben. Gleichwohl hat dieser Schritt ein bestehendes Problem massiv verschärft: Es fehlen schon länger Personal und Fahrzeuge für Krankentransporte – die nun aber auch noch die Touren seitheriger Krankenfahrten mitbedienen.

Für die Finanzierung der Krankentransporte sind die Kassen zuständig. Sicher können auch Privatunternehmen in den Krankentranport einsteigen, wie der vdek argumentiert. Aber ein privatwirtschaftliches Unternehmen ist vor allem betriebswirtschaftlich orientiert. Mehr Fahrzeuge als im Regelfall unbedingt nötig wird es nicht vorhalten. Den Sektor der Krankentransporte zunehmend dem freien Markt zu überlassen, ist daher zynisch: Denn ausbaden müssen das die Patienten.