Lance Armstrong hat zugegeben, dass er bei seinen Tour-de-France-Siegen gedopt war. Das musste jedem auch schon vor seinem Gespräch mit Oprah Winfrey klar gewesen sein. Nicht nur deshalb verdient dieses Geständnis wenig Respekt, schreibt StZ-Sportchef Peter Stolterfoht.
Stuttgart - Lance Armstrong hat zugegeben, dass er bei seinen Tour-de-France-Siegen gedopt war. Das musste jedem auch schon vor seinem Gespräch mit der Star-Moderatorin Oprah Winfrey klar gewesen sein. Zu erdrückend war die Beweislast gegen Armstrong, die die amerikanische Antidoping-Agentur Usada zusammengetragen hat.
Nicht nur deshalb verdient dieses Geständnis wenig Respekt. Lance Armstrong geht es nämlich nicht um Aufarbeitung und Wahrheitsfindung, sondern um seinen eigenen Vorteil. Mit diesem Geständnis will Armstrong seine Image aufpolieren, um das es selbst in den USA katastrophal bestellt war. Tränen, Sentimentalitäten und Oprah Winfrey können da Wunder bewirken, das wissen Lance Armstrong und sein Beraterstab.
Als Kronzeuge auftreten
Und dann spekuliert Armstrong auch darauf, mit dieser Beichte einigermaßen ungeschoren davon zu kommen. Er will als Kronzeuge auftreten und so eine mögliche Gefängnisstrafe unter anderem wegen Meineids umgehen.
So wurde das Geständnis von Lance Armstrong nicht von Gewissensbissen auf den Weg gebracht, es ist vielmehr das Ergebnis kühler Kalkulation.