Der „Fall Özil“ erschüttert das deutsch-türkische Miteinander und erschwert die Integrationsbemühungen. Das wäre leicht zu vermeiden gewesen. Ein Kommentar von Peter Stolterfoht.

Titelteam Stuttgarter Zeitung: Peter Stolterfoht (sto)

Stuttgart - Es ist im November 2010 gewesen, als ein junger, unsicher wirkender Fußballer auf die große Fernseh-Showbühne treten musste und den eigens für ihn ausgelobten „Bambi für Integration“ in die Hand gedrückt bekam. Viele, die den Nationalspieler Mesut Özil damals zur Symbolfigur eines vorbildlichen Miteinanders zwischen Menschen mit türkischen Wurzeln und Deutschen erklärten, sehen in ihm acht Jahre später ein Musterbeispiel der Integrationsverweigerung.