Michael Schumacher ist aus dem Koma erwacht und befindet sich jetzt in der Reha-Behandlung. Das ist ein wichtiger Schritt. Aber Jubelstürme sind verfrüht, kommentiert StZ-Redakteurin Julia Schröder.

Stuttgart - Michael Schumacher hat seinen schweren Skiunfall überlebt. Seiner Frau bleibt der Ehemann, seinen Kindern der Vater erhalten. Er zeigt Zeichen der Besserung. Das ist nicht nur für die Familie, sondern für alle Freunde und Fans, die seit Monaten um die Rennsportlegende bangen, Grund zur Freude. Zu lautem Jubel aber besteht kein Anlass.

 

Dass die Ärzte es für an der Zeit hielten, ihn aus dem künstlichen Koma – der medikamentösen Betäubung zur Schonung des geschädigten Gehirns – erwachen zu lassen, dass „Schumi“, wie es heißt, manchmal die Augen öffnet, dass er nun in einer anderen Klinik weiterbehandelt wird, ist nicht das Ende, sondern der Beginn eines steinigen Wegs – für ihn selbst und für seine Lieben. Und so grausam es ist: das Ziel dieses Wegs liegt im Ungewissen. Dass der Ausnahmesportler je wieder gesund wird, darf man nur hoffen. Und was heißt in diesem Zusammenhang überhaupt „gesund“?

Die Angehörigen der 800 000 Menschen in Deutschland, die mit Hirnverletzungen leben, erfahren jeden Tag, dass diese Kategorie sehr relativ sein kann. Der Sportstar Michael Schumacher bekommt die beste Hilfe, die auf der Welt zu bekommen ist. Er wird sie aber auch brauchen.