Mit Dreiviertelmehrheit zum CDU-Bezirkschef – Peter Hauk hat in Sinsheim überzeugend und zu Recht gewonnen, kommentiert der StZ-Autor Andreas Müller. Den Rückenwind von Sinsheim kann er auch im Landtag gut gebrauchen.

Titelteam Stuttgarter Zeitung: Andreas Müller (mül)

Sinsheim - Besser hätte es nicht laufen können für Peter Hauk. Eine Dreiviertelmehrheit gegen eine respektable Mitbewerberin zu holen - das hatte der CDU-Fraktionschef im Landtag wohl selbst nicht erwartet. Sein klarer Sieg gegen Brigitte Schäuble bei der Wahl zum nordbadischen CDU-Bezirkschef dürfte mehrere Gründe haben. Hauk hat nicht nur die mit Abstand bessere Rede gehalten als die Gaggenauer Bürgermeisterin, die vielleicht doch überschätzt wurde; auch deshalb zog die „Frauenkarte“ nicht so stark wie erhofft. Auch seine langjährige Verwurzelung in der Partei dürfte sich in Sinsheim ausgezahlt haben. Viele Delegierte sahen in ihm den logischeren Kandidaten als in Schäuble, deren Motive etwas diffus blieben.

 

Manch einer mag auch Hauks politisches Gewicht als Fraktionschef bedacht haben. Tatsächlich wäre es ziemlich töricht gewesen, im beginnenden Bundestagswahlkampf den Oppositionsführer im Landtag durch eine Niederlage zu demontieren. Als überzeugend gewählter Bezirkschef ist Hauk auch in seiner Hauptfunktion gestärkt; vorerst muss er wohl nicht mehr damit rechnen, dass ihm jemand den Posten streitig macht. Doch den Rückenwind, den er in Sinsheim erfuhr, muss er nun auch nutzen. Eine Rede wie dort, spornten Parteifreunde ihn an, würde man von ihm gerne auch im Landtag mal hören.