Später versuchte die stramm konservative Hessen-CDU mit Ministerpräsident Roland Koch den Grünen-Fraktionschef Tarek Al-Wazir wegen seines jemenitischen Namens sprachlich zu diffamieren. Doch auch damit konnte die „Stahlhelm-Fraktion“ nicht verhindern, dass der eloquente und stets auf einen eigenständigen Kurs bedachte Realo populärster Landespolitiker wurde. Nun, unter dem vom innenpolitischen Hardliner zum entspannten Ministerpräsidenten gewandelten Christdemokraten Volker Bouffier, findet in einem wichtigen Bundesland zusammen, was selbst für die Regierung der Republik keine Revolution mehr wäre.

 

Dass Schwarz-Grün gleichwohl auch kritisch gesehen wird, hängt vor allem mit überkommenem Lagerdenken und einer ideologischen Überhöhung von Rot-Grün zusammen. Die Parteispitze der Grünen und Jürgen Trittin als Spitzenkandidat hatten den Bundestagswahlkampf zum Anti-CDU/CSU-Wahlkampf gemacht. Darüber ging das spezifische grüne Profil verloren; die Partei band sich zudem auf Gedeih und Verderb an die für eine eigene Regierungsmehrheit zu schwache SPD.

Bescheidenheit ist kein Fehler

Die Folge: die Grünen sind im Bundestag nur noch die kleinste Oppositionspartei. Auch in Hessen reichte es nicht für Rot-Grün. Doch anders als Sigmar Gabriel in Berlin zauderte der hessische SPD-Chef Thorsten Schäfer-Gümbel, Schwarz-Rot auch in Wiesbaden zu realisieren. Nun muss er weiter die Oppositionsbank drücken.

„Verlässlich gestalten – Perspektiven eröffnen“, so haben CDU und Grüne nun ihren Koalitionsvertrag überschrieben. Das klingt nicht wie eine Verheißung, sondern nach Arbeit und vorsichtigem Neubeginn. Die Bescheidenheit ist aber kein Fehler. Im Gegenteil: politisch überhöhte Rhetorik stößt sich oft hart an den Zwängen des Alltags. Sparen im Landeshaushalt, Personalabbau, die Suche nach einem Ausgleich zwischen lärmgeplagten Anrainern und den Erfordernissen der Jobmaschine Frankfurter Flughafen – das sind keine Themen, die Euphorie auslösen. Sie versprechen vielmehr eine mühselige Suche nach Kompromissen. Und dass die CDU sich acht Minister genehmigte, den Grünen aber nur zwei zugestand, ist der Preis, den Al-Wazir zahlen muss, um nach 13 Jahren als Oppositionsführer endlich mitregieren zu dürfen. Die CDU hat das freundlich lächelnd ausgenutzt.

Bescheidenheit ist kein Fehler

Die Folge: die Grünen sind im Bundestag nur noch die kleinste Oppositionspartei. Auch in Hessen reichte es nicht für Rot-Grün. Doch anders als Sigmar Gabriel in Berlin zauderte der hessische SPD-Chef Thorsten Schäfer-Gümbel, Schwarz-Rot auch in Wiesbaden zu realisieren. Nun muss er weiter die Oppositionsbank drücken.

„Verlässlich gestalten – Perspektiven eröffnen“, so haben CDU und Grüne nun ihren Koalitionsvertrag überschrieben. Das klingt nicht wie eine Verheißung, sondern nach Arbeit und vorsichtigem Neubeginn. Die Bescheidenheit ist aber kein Fehler. Im Gegenteil: politisch überhöhte Rhetorik stößt sich oft hart an den Zwängen des Alltags. Sparen im Landeshaushalt, Personalabbau, die Suche nach einem Ausgleich zwischen lärmgeplagten Anrainern und den Erfordernissen der Jobmaschine Frankfurter Flughafen – das sind keine Themen, die Euphorie auslösen. Sie versprechen vielmehr eine mühselige Suche nach Kompromissen. Und dass die CDU sich acht Minister genehmigte, den Grünen aber nur zwei zugestand, ist der Preis, den Al-Wazir zahlen muss, um nach 13 Jahren als Oppositionsführer endlich mitregieren zu dürfen. Die CDU hat das freundlich lächelnd ausgenutzt.

Nein, das ist keine Hochzeit im Himmel, aber die Partner vertrauen sich; das ist eine solide Basis für die Regierungsarbeit. Und in fünf Jahren wird man weitersehen. Deshalb: „Nun regiert mal schön.“