Auf Thomas Züfle kommen vielleicht an den ersten Tagen schon schwierige Aufgaben als neuer Polizeipräsident von Stuttgart zu.  

Lokales: Christine Bilger (ceb)

Stuttgart - Schnell ist er geholt worden, der neue Polizeipräsident Thomas Züfle. Erst am Montag hat er erfahren, dass er am Mittwoch anfangen soll. Fast genauso schnell könnte er merken, was für einen harten Job er in diesen Zeiten übernommen hat. Denn es dräuen unruhige Tage, falls sich der Ministerpräsident Winfried Kretschmann (Grüne) und der Bundesverkehrsminister Peter Ramsauer (CSU) in dieser Woche nicht auf einen Modus Vivendi in Sachen Stuttgart 21 einigen sollten.

 

Züfle möchte seine Aufgabe ruhig und besonnen angehen

Die Bahn hat unmissverständlich angekündigt, dass die Zeit des Baustopps aus ihrer Sicht zu Ende geht. Doch wenn die Bagger wieder rollen, wird es auch eine neue Welle des Protests geben. Das haben die Gegner bereits signalisiert – unter anderem mit Blockadeaktionen. Falls der Protest massiv werden sollte, wird vielleicht schon die erste Montagsdemo seiner Amtszeit zur Belastungsprobe für den neuen Polizeichef Thomas Züfle. Er hat am Dienstag die Rolle der Polizei in solchen Fällen klar definiert. In erster Linie sei sie dafür da, bei Demonstrationen für deren sicheren Ablauf zu sorgen. Diese Aussage – zusammen mit seiner Ankündigung, für alle Gruppen dialogbereit zu sein – zeigt, dass Züfle seine Aufgabe ruhig und besonnen angehen möchte, auch wenn die Erinnerung an den 30. September noch tief im Gedächtnis der Gegner und auch der Polizei sitzt. Gleichzeitig ist es auch klar, dass die Polizei die Bauarbeiten an dem Tiefbahnhof schützen muss. Weil Züfle beides miteinander verbinden muss, ist ihm zu wünschen, dass ihm die Menschen in der Stadt jene Offenheit, die er ihnen verspricht, auch entgegenbringen.