Zuletzt hat bei den Stuttgarter Kickers nicht nur die Punktausbeute nicht mehr gestimmt, sondern auch die Chemie zwischen dem Trainer und der sportlichen Leitung. Ein Kommentar von StZ-Redakteur Joachim Klumpp.

Sport: Joachim Klumpp (ump)

Stuttgart - Die Stuttgarter Kickers haben am Montag das gemacht, was auf dem Rasen in den vergangenen Wochen zu selten geschehen ist: agiert. Der Trainer Dirk Schuster musste gehen. Nach zuletzt nur einem Sieg aus zehn Punktspielen ist dies sportlich nachvollziehbar, zumal es eine Entlassung mit Ankündigung war. Spätestens seit der Niederlage in Babelsberg fehlte ein klares Treuebekenntnis, dafür musste sich Schuster für nahezu jede seiner Entscheidungen rechtfertigen, im Zweifel auch dafür, dass seine Spieler aus kürzester Entfernung das Tor nicht trafen.

 

Zwar stimmte die Chemie zwischen dem Trainer und der Mannschaft, aber zunehmend weniger zum Präsidium und dem für den Sport verantwortlichen Guido Buchwald. Dabei sollte zumindest nicht vergessen werden, dass der Kader gemeinsam zusammengestellt wurde, und das im Rahmen der Möglichkeiten weitgehend mit Spielern ohne Drittligaerfahrung.

Dennoch sind die Verantwortlichen nach wie vor der Überzeugung, dass die Mannschaft stark genug für den Klassenverbleib ist. Wirklich? Inzwischen ist durchaus von Verstärkungen die Rede. Und so zeichnet sich ab, dass die Kickers, obwohl nicht auf Rosen gebettet, spätestens in der Winterpause auf dem Transfermarkt nochmals aktiv werden.

Denn die Angst vor einem erneuten Sturz in die Regionalliga überschattet derzeit das Geschehen auf Degerlochs Höhen. Da ist ein Trainerwechsel kein Garantieschein für den Klassenverbleib, aber ein legitimes Mittel. Er ist das schwächste Glied – und das nicht nur unter einem starken Mann wie Guido Buchwald.