Armin Veh hat seinen Posten als Cheftrainer beim VfB Stuttgart geräumt. Er hat sich nicht als der Erneuerer entpuppt, den der Verein so dringend braucht. Vielmehr hat Veh die Situation der Stuttgarter völlig falsch eingeschätzt, kommentiert Carlos Ubina.

Sport: Carlos Ubina (cu)

Stuttgart - Der VfB gibt in der Öffentlichkeit ein verheerendes Bild ab. Sportlich dümpelt die Mannschaft auf dem letzten Tabellenplatz der Fußball-Bundesliga, finanziell haben die Stuttgarter nach Millionenverlusten in den Bilanzen auch nicht mehr viel zu bieten – und personell passt nichts. Im September trennte sich der Verein unmittelbar vor dem Dortmund-Spiel von Manager Fredi Bobic, jetzt ist der Trainer Armin Veh gegangen – was ein vorläufiges Vakuum auf der sportlichen Kommandobrücke hinterlässt.

 

Einen neuen Trainer wird der VfB nun deutlich schneller präsentieren als einen neuen Manager. Die Gesamtentwicklung zeigt aber, dass den Stuttgartern sowohl das Gespür als auch der Weitblick für gute Entscheidungen abhanden gekommen ist. Dabei wäre es sicher ungerecht, die Misere des Clubs allein an Bernd Wahler festzumachen, doch seit er Präsident ist, läuft vieles schief. Dabei galt Wahler bei seiner Wahl im Juli 2013 als großer Hoffnungsträger, als der ersehnte Erneuerer – wie Veh.

Nun zeigt sich, dass es keine gute Idee war, den Meistermacher von 2007 zurückzuholen. Veh hat die Situation bei den Stuttgartern völlig falsch eingeschätzt. Er, der Charmeur, dachte mit der Laune würde sich bei seiner alten Liebe auch das fußballerische Niveau heben. Doch die Probleme liegen tiefer. Es braucht einen grundlegenden Umbruch in der Mannschaft – und dafür braucht es zunächst harte Arbeit, nicht die spielerische Leichtigkeit. Diese Aussicht hat Veh dann doch nicht mehr gereizt.