Ohne den Druck durch Fahrverbote wäre es nie zu der großen Tarifreform im Verkehrsverbund Stuttgart gekommen, analysiert Thomas Durchdenwald. Doch mit diesem Schritt ist es noch lange nicht getan.

Stuttgart - Vor ein paar Jahren wären diese Nachrichten noch problemlos als veritabler Aprilscherz durchgegangen: In Stuttgart dürfen keine Dieselautos der Euro-Norm vier und schlechter mehr fahren, und der Verkehrs- und Tarifverbund Stuttgart senkt seine Preise. An diesem Montag wird beides Wirklichkeit. Das Dieselfahrverbot, das bereits seit Anfang des Jahres für Auswärtige gilt, trifft nun auch die Stuttgarter Autofahrer. Und ebenfalls an diesem denkwürdigen 1. April 2019 tritt die VVS-Tarifzonenreform in Kraft, die zurecht als Meilenstein in der Entwicklung des Nahverkehrs in der Region Stuttgart bezeichnet wird. Sie bringt vielen, wenn auch beileibe nicht allen ÖPNV-Nutzern in Stuttgart und der Region günstigere Preise. Sie macht das System einfacher, sodass ratlose Kunden vor Fahrkartenautomaten eigentlich der Vergangenheit angehören müssten – selbst bei denen, die nur ab und zu in Busse und Bahnen steigen.