Gabriele Zull hat es nicht nötig, aus dem Göppinger Rathaus zu flüchten. Sie will vorankommen, und ihre Chancen stehen gut.

Göppingen - Wie auch immer das Verhältnis zwischen der Sozialbürgermeisterin und dem Göppinger Oberbürgermeister sein mag, in Fellbach kandidiert Gabriele Zull sicher nicht allein, um von Guido Till wegzukommen. Dazu ist sie viel zu überlegt und geradlinig. Zudem war die Bewerbung nicht ihre Idee, sondern man hat sie wegen ihres guten Rufs gefragt.

 

Sollte Zull in Fellbach Erfolg haben, wird Göppingen eine Bürgermeisterin verlieren, die sich mit zahllosen Projekten überall einen guten Namen gemacht hat und bei Bürgern und Stadträten aller Fraktionen gleichermaßen beliebt ist. Diesen Verlust allein dem Oberbürgermeister anzukreiden, wäre unfair. Denn es ist ganz normal, dass gute Leute wie Zull vorankommen wollen. Auch ihr Vorgänger Jürgen Lämmle hat in Stuttgart Karriere gemacht – allerdings war er zuvor 13 Jahre lang Bürgermeister in Göppingen gewesen, während Zull erst fünf Jahre im Amt ist. Dass sie so früh eine Chance ergreift, könnte also durchaus etwas mit der Arbeitsatmosphäre im Rathaus zu tun haben.