Die Ludwigsburger Bundesliga-Basketballer sind abgestiegen. Und die Vereinsführung gibt ein schwaches Bild ab, meint StZ-Redakteur Joachim Klumpp: Es fehlt ein Plan B für die Pro A, wie die zweite Liga heißt.

Sport: Joachim Klumpp (ump)

Ludwigsburg - Nur mal zum Vergleich: dass die Neckar Riesen aus der Bundesliga abgestiegen sind, ist für Ludwigsburg so gravierend, wie wenn die Fußballer des VfB in Stuttgart in die zweite Liga müssten. Auf den Punkt gebracht: sportlicher Super-GAU. Der ist jetzt Realität, nach zuletzt elf Jahren auf höchstem Niveau.

 

Während der Rivale aus Ulm seit dem Bau der neuen Halle zum Höhenflug ansetzt (Vizemeisterschaft), verpuffte der Effekt der nach langen Diskussionen erstellten Arena in Ludwigsburg. Dass im vergangenen Jahr noch der Hauptsponsor EnBW von der Fahne ging, machte die wirtschaftliche Situation nicht besser. Und auch intern wurden Fehler gemacht – da muss sich der Vorsitzende Alexander Reil an die eigene Nase fassen. Reihenweise gingen Trainer, und auch deutsche Talente wie einst Heiko Schaffartzik oder Johannes Lischka ließ man ziehen. Das rächt sich. Zudem war es ein Kardinalfehler, dem Trainer-Anfänger Steven Key die gesamte Personalplanung zu übertragen. Da konnte auch der erfahrende John Patrick als Nachfolger nicht mehr die Kurve kriegen.

Statt auf hohem Ross gegen Bamberg, Berlin und die Bayern zu spielen, geht es jetzt auf dem Ponyhof gegen Jena und Gotha weiter. Umso schlimmer, dass ein Plan B für die Pro A fehlt. Dass aus der zuletzt der Kooperationspartner Kirchheim abgestiegen ist, macht das Debakel perfekt.