Natürlich ist es peinlich, wenn sich nur ein paar Tausend von 19 Millionen Mitgliedern an der Auswahl beteiligen, und natürlich wäre es vermessen, auf der Basis solch mickriger Zahlen einen Wagen wie den VW Golf als Lieblingsauto der Deutschen zu bezeichnen. Aber warum schlägt keiner der beteiligten Mitarbeiter intern Alarm? Warum ruft der Kommunikationschef in seiner Not nicht bei den ADAC-Oberen nach Pannenhilfe? Warum werden Zahlen frisiert und wird stattdessen nicht überlegt, wie man den Preis attraktiver machen könnte, damit sich mehr Mitglieder beteiligen? So jedenfalls entsteht der Eindruck, dass es zumindest mit einer offenen Betriebskultur beim ADAC nicht weit her ist.

 

Die geringe Beteiligung und damit das geringe Interesse der Mitglieder an diesem Wettbewerb um die Wahl der beliebtesten Autos zeigt auch, dass der ADAC alles andere als ein gemütlicher Club ist, dessen Mitglieder zusammenhalten und in kleiner Runde ihren Hobbys frönen. Die Bezeichnung klingt sympathisch und ist gut für das Marketing. Die Organisation hat jedoch schon seit Langem nichts mehr mit der Begeisterung jener 25 Pioniere zu tun, die sich an einem Sonntag im Jahr 1903 in Stuttgart trafen, um die deutsche Motorradfahrer-Vereinigung zu gründen, aus der sich der Allgemeine Deutsche Automobil-Club entwickelte. Heute ist der ADAC ein undurchsichtiger Zwitter aus einem Verein und einem Wirtschaftsriesen. Er ist nicht nur Pannenhelfer, sondern unter anderem auch Reiseunternehmer, Rechtsschutzversicherer und Fernbusanbieter. Dieser Spagat ist im Blick auf seinen Auftritt als Verbraucherorganisation problematisch.

Interessen der Verbraucher missachtet

Durch die Tricksereien beim Gelben Engel wird die immer wieder aufflammende Kritik an dieser Zweigleisigkeit noch befeuert. Denn nun kann man sich angesichts der geringen Beteiligung an der Wahl der beliebtesten Autos fragen, ob der ADAC nicht abgehoben und sich allzu sehr von seiner Mitgliederbasis entfernt hat, ob er den Mund nicht sehr voll nimmt, wenn er in Gesetzgebungsverfahren beansprucht, im Namen der Autofahrer zu sprechen.

Zudem schwindet das Vertrauen, dass Verbraucherschutz und Profitinteresse immer sauber getrennt werden. Beim Gelben Engel wurden die Interessen der Verbraucher missachtet, indem die Zahlen aufgeblasen wurden. Auszeichnungen sind wichtige Orientierungsmarken vor der Anschaffung eines Neuwagens. Die Irreführung beim Gelben Engel hat das Image des ADAC angekratzt. Doch es könnte noch schlimmer kommen, wenn sich zeigen sollte, dass die Lügen von oben abgesegnet waren. Dann droht dem Club der Crash.

Interessen der Verbraucher missachtet

Durch die Tricksereien beim Gelben Engel wird die immer wieder aufflammende Kritik an dieser Zweigleisigkeit noch befeuert. Denn nun kann man sich angesichts der geringen Beteiligung an der Wahl der beliebtesten Autos fragen, ob der ADAC nicht abgehoben und sich allzu sehr von seiner Mitgliederbasis entfernt hat, ob er den Mund nicht sehr voll nimmt, wenn er in Gesetzgebungsverfahren beansprucht, im Namen der Autofahrer zu sprechen.

Zudem schwindet das Vertrauen, dass Verbraucherschutz und Profitinteresse immer sauber getrennt werden. Beim Gelben Engel wurden die Interessen der Verbraucher missachtet, indem die Zahlen aufgeblasen wurden. Auszeichnungen sind wichtige Orientierungsmarken vor der Anschaffung eines Neuwagens. Die Irreführung beim Gelben Engel hat das Image des ADAC angekratzt. Doch es könnte noch schlimmer kommen, wenn sich zeigen sollte, dass die Lügen von oben abgesegnet waren. Dann droht dem Club der Crash.