Private Nacktfotos von prominenten Amerikanerinnen sind im Netz aufgetaucht. Der extreme Fall von Datenklau mahnt jedermann dazu, eigene Fotos und Texte besser zu sichern, kommentiert StZ-Redakteur Rainer Pörtner.

Politik/Baden-Württemberg: Rainer Pörtner (pö)

Stuttgart - Die Sängerin Rihanna, die Schauspielerin Jennifer Lawrence, die Fußball-Torhüterin Hope Solo – das sind nur drei von mehr als hundert prominenten Frauen, denen Computerhacker privat entstandene Nacktfotos geklaut haben. Einige dieser Bilder sind zeitweise im Internet zur Schau gestellt worden. Dies ist nicht nur eine sexistische Attacke, ein krimineller Eingriff in die Persönlichkeitsrechte dieser Frauen. Es ist gleichzeitig ein Menetekel, eine unheilverkündende Warnung vor den Risiken, die neue Formen des Datenspeicherns mit sich bringen.

 

Noch steht nicht sicher fest, wie die Bilder entwendet wurden – ob sie etwa aus einer Datenwolke („Cloud“) stammen, die gehackt wurde. Apple bestreitet das. Bei einer „Cloud“ lagern die Bilder nicht nur auf dem Computer zu Hause oder im Smartphone, sondern auch in Rechenzentren. Die Datenverarbeitung in der „Cloud“ ist die Zukunft des Computers, sie ist eine Verheißung. Aber mit ihr vergrößert sich deutlich das Risiko, dass Daten in falsche Hände geraten – vom Geschäftsgeheimnis bis zum privaten Dokument, das kriminell genutzt werden kann. Dagegen helfen nur extreme Sicherungen in den Datenzentren und ein besserer Eigenschutz der Cloud-Nutzer. Soll heißen: Achtsamkeit bei der Auswahl des Cloud-Dienstes und der Wille, manche Texte und Bilder dort gar nicht erst zu speichern.