Mit dem einstigen VfB-Manager Horst Heldt kehrt Schalke zu einem bewährten Modell zurück – zu Recht, meint StZ-Redakteur Carlos Ubina.

Sport: Carlos Ubina (cu)

Stuttgart - Er hat lange warten müssen. Im vergangenen Sommer wechselte Horst Heldt als Manager vom VfB Stuttgart zum FC Schalke 04 mit der Begründung, beim Bundesligisten in Gelsenkirchen über wesentlich mehr Gestaltungsmöglichkeiten zu verfügen – und das gleich auf mehreren Ebenen: finanziell, was sich personell niederschlagen sollte. Aber auch emotional, weil Schalke als Kultclub gilt. Passiert ist bei Schalke dann zwar viel, aber ohne Heldts Zutun. Felix Magath, sein einstiger Mentor, schob das Vorstandsmitglied ins Abseits. Transfers, die Königsdisziplin der Manager, blieben allein Magaths Sache. Das hatte damit zu tun, dass Heldt gar nicht Magaths Mann war, sondern der Favorit von Clemens Tönnies.

 

Der Aufsichtsratschef hat Heldt verpflichtet, um im Falle einer Trennung vom machtbewussten Trainermanagervorstand nicht vor dem Nichts in der Sportführung zu stehen. Nun schlägt also Heldts Stunde, weil die Schalker nach dem gescheiterten Feldversuch zu einem bewährten Führungsmodell zurückkehren – und das ist gut so. Der 41-Jährige ist der neue starke Mann, der zunächst einen neuen Trainer präsentieren soll. Übung hat er darin, denn schon beim VfB musste Heldt öfters nach einem Coach fahnden. Er hat clevere Lösungen gefunden: Mit Heldt als Manager ist der VfB zweimal in die Champions League eingezogen.