Die Diskussion um den Lärm beim Frühlingsfest in Stuttgart scheidet die Geister. Ein Kommentar von StZ-Redakteur Achim Wörner.

Regio Desk: Achim Wörner (wö)

Stuttgart - Am kommenden Mittwoch findet, wie alle Jahre wieder seit 1998, der Internationale Tag gegen Lärm statt. Und auch die Stadt Stuttgart beteiligt sich mit einem Informationsangebot an der Aktion. Denn Krach und Radau, so die Erkenntnis im Rathaus, stellen gerade für Menschen in der Großstadt eine bisweilen erhebliche gesundheitliche Belastung dar. Das passt so recht zu der politischen Debatte, die momentan rund um den Cannstatter Wasen und den Neckarpark spielt – und dies nicht nur wegen des geplanten weiteren Wohnungsbaus auf der Brache des früheren Güterbahnhofs. Denn speziell beim traditionsreichen Volksfest, aber auch beim Frühlingsfest bekommen die Bürger in den bestehenden angrenzenden Wohngebieten kräftig eins auf die Ohren: die Grenze des Zumutbaren und vor allem des Erlaubten ist da in der Vergangenheit nicht selten überschritten worden.

 

Vor diesem Hintergrund ist zu begrüßen, dass die Veranstaltungsgesellschaft In Stuttgart auf sanften Druck der Ratsfraktionen hin überbordendem Lärm in den Festzelten und in den Gassen zwischen den Buden einen Riegel vorschieben will. Von unangekündigten Messungen des Geräuschpegels bis hin zu Lautstärkebegrenzern an den Musikanlagen reicht das Repertoire, um Wirte und Schausteller zu disziplinieren. Und das ist gut so, zumal eines sichergestellt ist: die Feierlaune und die Festfreude werden durch derlei Maßnahmen nun wirklich nicht getrübt.

Beim Internationalen Tag des Lärms steht in diesem Jahr übrigens weniger der Party- und Fangesang im Mittelpunkt, sondern der Fluglärm. Davon können vor allem die Filderbewohner ein Lied singen. Aber das ist wieder ein anderes Thema.