Es fehlt an Plätzen und an qualifiziertem Personal für die Kinderbetreuung. 2013 droht den Kommunen deshalb eine Klagewelle. Ein Kommentar von StZ-Korrespondent Thomas Maron.

Berlin - Kein Zweifel, es ist schon viel geschehen beim Ausbau der Kinderbetreuung, aber das Ziel ist noch lange nicht erreicht. Deshalb ist zu begrüßen, dass Bundesfamilienministerin Kristina Schröder mit zusätzlichen Impulsen das Projekt vorantreibt. Aber die Ministerin braucht Verbündete. Vor allem die Länder müssen mehr tun als bisher. Noch immer werden Fördermittel des Bundes in Millionenhöhe nicht abgerufen, weil die Planungen vielerorts nicht weit genug gediehen sind. Auch die Unternehmen müssen sich ihrer Verantwortung bewusst werden. Denn sie profitieren in Zeiten des Fachkräftemangels neben den Eltern am meisten von einer guten Betreuungssituation. Aber was nutzen neue Kitas, wenn die notwendigen Fachkräfte fehlen? Viel zu lange haben Bund und Länder geschlampt. Man hat es zugelassen, dass Erzieher und Tagesmütter ungenügend honoriert werden und zu wenig Wertschätzung erfahren.

 

Auch der jetzt vorgelegte Plan der Ministerin wird wohl nicht verhindern, dass im August 2013, wenn der Rechtsanspruch auf Kinderbetreuung der Unter-Dreijährigen in Kraft tritt, Erzieher und Betreuungsplätze fehlen. Büßen müssen das die Städte und Gemeinden. Sie werden sich ein weiteres Mal von Bund und Ländern alleingelassen fühlen, wenn dann die erwartbare Klagewelle auf sie zurollt.