Mit der Stuttgarter Schulbürgermeisterin Susanne Eisenmann geht ein kommunalpolitisches Schwergewicht in die Landesregierung. Ihr Abgang könnte ein größeres Stühlerücken im politischen Stuttgart auslösen, meint StZ-Lokalchef Holger Gayer.

Chefredaktion : Holger Gayer (hog)

Stuttgart - Keine Frage: zwei Monate nach der Landtagswahl ist klar, dass das historische Votum und die daraus resultierende erste grün-schwarze Landesregierung auch für die politische Szenerie in Stuttgart einen Einschnitt bedeutet. Susanne Eisenmann ist ein kommunalpolitisches Schwergewicht. Dass sie die Bürgermeisterbank verlässt, um am Kabinettstisch Platz zu nehmen, kann Stuttgart nur gut tun. Neben ihren fachlichen Qualifikationen steht sie für das Lebensgefühl in der schwäbischen Kapitale wie kein zweites Regierungsmitglied; mit ihrem Einzug weht eine Brise Großstadtluft ins Kabinett. Das gilt im Übrigen auch für Petra von Olschowski. Die neue Staatssekretärin im Wissenschaftsministerium ist ihrem Wesen und ihren Überzeugungen nach ebenfalls ein Großstadtmensch. Allerdings wird ihr Wechsel keine so großen Auswirkungen haben wie jener von Susanne Eisenmann.

 

Neuer Zuschnitt der Referate im Rathaus?

OB Fritz Kuhn kann deren Abgang dazu nutzen, den Zuschnitt der Referate im Rathaus neu zu definieren. Bisher hat er alles so gelassen, wie er es von seinem Vorgänger Wolfgang Schuster vorgefunden hat. Auch der einzige in Kuhns Amtszeit neu gewählte Beigeordnete, Baubürgermeister Peter Pätzold, hat genau die gleichen Aufgaben wie davor Matthias Hahn. Nun aber könnte Kuhn ein Revirement einleiten, das mehrere Kollegen betrifft: Werner Wölfle hat Schwierigkeiten mit seinen Krankenhäusern, Isabel Fezer hat Mühe mit ihrem Großressort Soziales. Es wäre insofern kein Wunder, wenn die beiden in Kuhns Überlegungen ebenfalls eine Rolle spielten.