Das Gremium der Metropolregion steht am Scheideweg. Es braucht mehr Profil und weniger Palaver. Vor allem beim Thema Metropolticket.  

Stuttgart - Eines muss man dem, Achtung Wortungetüm, Koordinierungsausschuss Europäische Metropolregion Stuttgart lassen: es gibt wohl kaum ein Thema, über das er in den immerhin zehn Sitzungen seines mehr als dreijährigen Bestehens nicht gesprochen hätte. Für vieles, womit sich das Gremium beschäftigte, gilt jedoch der berühmte Satz: Es ist zwar schon alles gesagt, aber nicht von jedem. Und so beschränkt sich die bislang ernüchternde Bilanz auf zwei dürftige Erkenntnisse. Erstens: es ist immer besser, man redet mit- als übereinander. Und zweitens: keine Sitzung ohne eine Powerpoint-Präsentation.

 

Ein Projekt fällt allerdings aus diesem Rahmen: das Metropolticket. Es verspricht den Bürgern konkreten Nutzen, und es fördert den öffentlichen Nahverkehr, der der einzige Ausweg ist aus der Verkehrsmisere. Wenn nicht damit, womit will sich das Gremium denn sonst profilieren und rechtfertigen? Natürlich muss über die Finanzierung diskutiert werden, dass das Ticket, übrigens zuvörderst wegen der Landräte, nun aber zu scheitern droht, stellt die Arbeit des Ausschusses insgesamt infrage. Ohne Metropolticket fährt der Zug der regionalen Zusammenarbeit aufs Abstellgleis.