Die Zahl der Islamisten, die aus Deutschland in den syrischen Bürgerkrieg ziehen, steigt. Wenn diese Kämpfer heimkehren, dann sind sie gleich doppelt gefährlich, kommentiert Rainer Pörtner.

Politik/Baden-Württemberg: Rainer Pörtner (pö)

Stuttgart - In den Verfassungsschutzberichten, die in diesen Tagen in verschiedenen Bundesländern vorgelegt werden, spielt ein Thema eine zunehmend große Rolle: gewaltbereite Islamisten. Ihre Zahl wächst ebenso wie die Zahl derer, die in den syrischen Bürgerkrieg ziehen. Aus Baden-Württemberg haben sich bisher 15 Islamisten nach Syrien aufgemacht. Bundesweit sollen es bis zu 500 sein. Wenn solche Syrien-Kämpfer zurückkehren, bedrohen sie die Sicherheit in der Bundesrepublik auf doppelte Weise: Zum einen genießen sie in der Islamistenszene Heldenstatus und helfen damit, neue Anhänger zu rekrutieren. Zum anderen sind sie durch den Krieg verroht, radikalisiert und im Gebrauch von Waffen und Sprengstoff geschult – und damit potenzielle Attentäter. Der mörderische Anschlag im Jüdischen Museum in Brüssel vor wenigen Tagen wurde durch einen solchen Syrien-Rückkehrer verübt.

 

Um die Gefahr zu bannen, die hieraus entsteht, bedarf es einer scharfen polizeilichen Beobachtung und internationaler Kooperation der Sicherheitsdienste. Aber es muss auch, soweit rechtsstaatlich irgend möglich, jenen die öffentliche Bühne verwehrt werden, die als Hassprediger und Gewaltverherrlicher durch die deutschen Lande ziehen – so wie der salafistische Prediger Pierre Vogel, der am Samstag in Freiburg auftreten will.