Die Angst vor der CCS-Technik ist irrational. Wenigstens Pilotanlagen sollten möglich sein, meint Bärbel Krauß.

Politik/Baden-Württemberg : Bärbel Krauß (luß)

Berlin - Ganz sicher ist es noch nicht, weil die Mehrheit im Bundesrat wackelig bleibt, bis die Abstimmung tatsächlich ausgezählt ist: Aber nachdem der Vermittlungsausschuss sich überraschend auf einen Kompromiss bei der CCS-Technologie („Carbon Dioxide Capture and Storage“) geeinigt hat, gibt es jetzt immerhin wieder Außenseiterchancen, dass diese Technologie in Deutschland vielleicht doch noch irgendwann erprobt werden kann. Dabei wird das bei der Stromproduktion in Kohlekraftwerken entstehende klimaschädliche Kohlendioxid zuerst abgetrennt und dann unterirdisch eingelagert.

 

Grüne und Linke sind ganz gegen diese Pilotprojekte und versuchen nach wie vor, sie in Deutschland generell zu verhindern. Ihnen reicht es nicht, dass das Gesetz den Bundesländern die Möglichkeit gibt, solche Versuchsanlagen auf dem eigenen Gebiet zu verhindern. Man kann nur hoffen, dass der nach vielen Monaten ausgehandelte Kompromiss trotzdem seine Mehrheit findet. Der Weg zu einer Versuchsanlage ist – angesichts des Widerstands in einzelnen Bundesländern – auch dann noch steinig genug. Aber für den globalen Klimaschutz wäre es ein Durchbruch, wenn die Kohleverstromung dank der CCS-Technologie international irgendwann sauberer werden könnte. Dafür würde es sich lohnen, über den eigenen Schatten zu springen.