Die bayrische Wirtschaftsministerin Ilse Aigner, als mögliche Nachfolgerin von Horst Seehofer gehandelt, hat sich mit ihrem Energie-Vorstoß keinen Gefallen getan, kommentiert StZ-Korrespondent Mikro Weber.

Manteldesk: Mirko Weber (miw)

München - Gesetzesvorlagen scheitern schon mal im Kabinett. Dann werden sie nachgebessert oder auch endgültig verworfen. So weit, so normal. Auch in Bayern, möchte man meinen. Ilse Aigner, die bayerische Energieministerin, allerseits (wiewohl nie explizit von Horst Seehofer) als seine mögliche Nachfolgerin gehandelt, hatte also erwogen, die Energiewende auf Pump zu finanzieren. Dass ein solches Ansinnen sich schlecht vermitteln lässt in einem Bundesland, welches Schuldenfreiheit bis zum Jahr 2030 anstrebt, wusste Aigner wohl. Andererseits lebte sie seit ihrer Rückkehr aus Berlin immer auch ein wenig im ministeriellen Schattenreich. Möglicherweise fand sie, es sei an der Zeit, Seehofer einmal die Stirn zu bieten – probehalber.

 

Aigner bezahlt den – leicht kopflosen – Vorstoß mit einer Schramme, an die sie sich noch länger erinnern wird. Aufstände – und seien sie noch so klein – gegen den Parteichef und Ministerpräsidenten gehören nun mal nicht zum Repertoire in der CSU. Und Seehofer ist nachtragend. Andere Anwärter (Markus Söder, Christine Haderthauer!) dürfen sich nun wieder mehr Hoffnungen machen. Wer sich ordentlich subordiniert, kommt voran. Ilse Aigner hatte, wie die Rennfahrer sagen, die Pole-Position im politischen Postengeschacher in Bayern. Die ist nun weg.