Titelteam Stuttgarter Zeitung: Peter Stolterfoht (sto)

Uns geht es gut, auch ohne Olympia – das ist eine Botschaft, die aus Bayern kommt. Diese Einstellung ist legitim, sie ist aber keine Blaupause für ganz Deutschland. Berechtigt ist auch, dass die Olympiagegner die Kommerzialisierung der Spiele, den Gigantismus und die Profitgier des Internationalen Olympischen Komitees (IOC) angeprangert haben. Dieser Denkzettel kommt jetzt auch an, seitdem ein Deutscher IOC-Präsident ist. Für Thomas Bach ist dieses Ergebnis eine persönliche Niederlage, aus der er zwingend Lehren ziehen sollte. Es gilt nun Vertrauen in einem Land zurückzugewinnen, in dem die Menschen dem undurchsichtig handelnden und korrupt erscheinenden IOC kritischer gegenüberstehen als anderswo.

 

Es könnte aber auch sein, dass sich die Sportfunktionäre nicht ernsthaft hinterfragen, sondern sich durch die Münchner Entscheidung vielmehr bestätigt fühlen, Großveranstaltungen verstärkt in undemokratische Staaten zu vergeben. Einen Bürgerentscheid gibt es in der russischen Olympiastadt Sotschi ebenso wenig wie im Fußball-WM-Gastgeberland Katar. Das Münchner Votum ist eine regional verständliche, eine bundesweit und international gesehen aber bedauerliche Entscheidung. Und so wird hier Olympia zu einer Art Ringparabel, in der es nicht den einen richtigen, wahrhaftigen Weg gibt.

Aus Angst eine Chance verbaut?

Olympia in Deutschland, das wären vermutlich heitere Spiele, in einem sicherlich würdigen Rahmen – und wahrscheinlich würde dann auch irgendwann von einem Wintermärchen die Rede sein. Man erinnere sich in diesem Zusammenhang an den Sommer 2006 und die Fußball-Weltmeisterschaft, die das Deutschland-Bild weltweit enorm positiv beeinflusst hat. Eine bessere Imagekampagne als eine Sport-Großveranstaltung gibt es nun mal nicht.

Das Münchner Nein könnte im Ausland nun so ankommen: ausgerechnet das reiche Deutschland ist nicht dazu bereit, das finanzielle olympische Risiko zu tragen. Das würde dann in das negative Bild passen, das sich zum Beispiel viele Griechen, Spanier oder Portugiesen in der Eurokrise von uns gemacht haben. Und tatsächlich spielt die Angst vor explodierenden Kosten bei dieser Olympia-Entscheidung genauso eine Rolle wie eine generelle Skepsis gegenüber Großprojekten. Angst und Skepsis sind verständlich. Sie können aber auch großen Chancen im Weg stehen.

Aus Angst eine Chance verbaut?

Olympia in Deutschland, das wären vermutlich heitere Spiele, in einem sicherlich würdigen Rahmen – und wahrscheinlich würde dann auch irgendwann von einem Wintermärchen die Rede sein. Man erinnere sich in diesem Zusammenhang an den Sommer 2006 und die Fußball-Weltmeisterschaft, die das Deutschland-Bild weltweit enorm positiv beeinflusst hat. Eine bessere Imagekampagne als eine Sport-Großveranstaltung gibt es nun mal nicht.

Das Münchner Nein könnte im Ausland nun so ankommen: ausgerechnet das reiche Deutschland ist nicht dazu bereit, das finanzielle olympische Risiko zu tragen. Das würde dann in das negative Bild passen, das sich zum Beispiel viele Griechen, Spanier oder Portugiesen in der Eurokrise von uns gemacht haben. Und tatsächlich spielt die Angst vor explodierenden Kosten bei dieser Olympia-Entscheidung genauso eine Rolle wie eine generelle Skepsis gegenüber Großprojekten. Angst und Skepsis sind verständlich. Sie können aber auch großen Chancen im Weg stehen.