An großen Pop-Events und Open-Air-Feiern herrscht in Stuttgart kein Mangel. Und doch sollte die Stadtverwaltung auch über neue Fördermöglichkeiten nachdenken, findet Jan Georg Plavec.

Digital Desk: Jan Georg Plavec (jgp)

Stuttgart - In Stuttgart jagt diesen Sommer wieder ein Open-Air-Event das nächste. Auch wenn die Musik gerade bei den zahlreichen Gratisveranstaltungen manchmal nur eine Nebenrolle spielt, sind solche Abende immer auch Feierstunden für Popfreunde. Engagierten Veranstaltern sei Dank! In dieser Hinsicht ist es gut, dass einige von ihnen ein Modell gefunden haben, mit dem sie ohne horrende Eintrittspreise anspruchsvolle Livemusik für Tausende von Besuchern in die Stadt holen können. Doch die Inflation der für die Organisation eines einzigen Events gegründeten Vereine sorgt für Stirnrunzeln – zu Recht. Wird bei diesen Veranstaltungen nicht ein Haufen Geld verdient? Was passiert damit? Und ist das dann noch gemeinnützig?

 

Stuttgart tut Veranstaltungen wie das Marienplatzfest oder die Westallee gut. Sie bringen jenes Flair in den Kessel, das eine Großstadt attraktiv macht – besonders, wenn man Rücksicht auf die Anwohner nimmt. Sie sind auch hervorragend organisiert. Und doch sollten Gemeinderat, Verwaltung und Lobbyisten wie das Popbüro mit den Veranstaltern überlegen, ob es nicht zusätzliche Mittel und Wege gibt, solche Popevents auch jenseits intransparenter Vereinsstrukturen zu ermöglichen.

Der Vorschlag eines Risikofonds ist es wert, diskutiert zu werden. Die Förderdebatte verlief ja vor allem deshalb so lebhaft, weil der aus Düsseldorf stammende Veranstalter des New-Fall-Festivals regelrechte Pirouetten drehte, um formal für die Stuttgarter Fördermittel in Frage zu kommen. Dabei sollte doch gefördert werden, was gewünscht ist – und nicht, was dieser oder jener Satzung entspricht.