Der viermalige Formel-1-Weltmeister Sebastian Vettel ärgert sich nach dem Österreich-Grand-Prix über den vermeintlichen Frühstart des Siegers Valtteri Bottas.

Sport: Dominik Ignée (doi)

Stuttgart - Sebastian Vettel präsentiert sich als schlechter Verlierer. Über Platz zwei in Spielberg konnte er sich nicht wirklich freuen, obwohl er im WM-Kampf den Mercedes-Piloten Lewis Hamilton um weitere sechs Punkte distanziert hat und nun mit 20 Zählern auf Platz eins der Fahrerwertung liegt. Stattdessen mokierte er sich über den vermeintlichen Frühstart des Rennsiegers Valtteri Bottas. Obwohl die Telemetrie-Daten beweisen, dass bei dem Mercedes-Mann alles mit rechten Dingen zuging. Der Start war im grünen Bereich.

 

Angesichts der extrem humanen Strafe, die der Ferrari-Star aus Heppenheim nach seiner Rempel-Attacke gegen Hamilton in Baku davontrug, wäre es einfach mal gut gewesen, sich zurückzunehmen. Mal nicht zu meckern und sich als fairer Verlierer zu präsentieren. Denn Vettel ist nach seinem Ausraster angezählt. Jede weitere Unmutäußerung im Hinblick auf Rivalen sollte er sich in den kommenden Wochen eher verkneifen. Es ist gut, wenn man ehrgeizig ist und auch ein bisserl verbissen – anders wird kein Rennfahrer viermal Formel-1-Weltmeister. Doch zum taktischen Geschick gehört es auch, mal runter zu gehen vom Gas und zu wissen, wann es gut ist, einfach mal innezuhalten statt draufloszupoltern. Ansonsten läuft Sebastian Vettel Gefahr, weitere Sympathien zu verspielen. Es geht auch um den guten Ruf, den Vettel offenbar bereit ist, leichtfertig zu verspielen. In Baku hat er den Anfang gemacht – und sollte schleunigst wieder die Kurve kriegen in die richtige Richtung.