Viele Frauen in der Union und der FDP sind massiv verärgert – zu Recht. Denn was Schwarz-Gelb bis jetzt als Frauenpolitik verkauft, ist ein Ärgernis und ein Armutszeugnis zugleich, kommentiert StZ-Redakteurin Barbara Thurner-Fromm.

Stuttgart - Viele Frauen in der Union und der FDP sind massiv verärgert – zu Recht. Denn was Schwarz-Gelb bis jetzt als Frauenpolitik verkauft, ist ein Ärgernis und ein Armutszeugnis zugleich. So wurde das Betreuungsgeld durchgepaukt – obwohl das die große Mehrheit der Bevölkerung für Quatsch, rückwärtsgewandt und sogar schädlich hält. Doch beim Rechtsanspruch auf einen Kitaplatz, den Mütter brauchen und wollen, fehlt das Geld, ihn rechtzeitig umzusetzen.

 

Und auch die Frauen, die ihre Kinder vor 1992 geboren haben, gehen leer aus. Die eklatante Ungerechtigkeit gegenüber Jüngeren bei der Rentenbewertung bleibt bestehen, zu mehr als einer unverbindlichen Absichtserklärung hat es nicht gereicht. Dabei ist Altersarmut schon jetzt weiblich. Und von der Frauenministerin Kristina Schröder wird allenfalls in Erinnerung bleiben, dass sie ein Baby bekommen hat. Politische Erfolge? Fehlanzeige. Ihr Versuch, die lange geforderte Frauenquote für Unternehmen durch eine Flexiquote zu entschärfen, könnte das Fass bei ausreichend vielen Mandatsträgerinnen zum Überlaufen bringen. Erhielte der rot-grünen Bundesratsantrag im Bundestag eine Mehrheit, wäre das zwar eine Niederlage für Schwarz-Gelb, aber es wäre ein Sieg für die Frauen. Und ein Signal: wenn Frauen gemeinsam kämpfen, haben sie Erfolg.