Frauenförderung lohnt sich, ist aber mühsam. Die Uni Stuttgart kann erste Erfolge vermelden: Für neue Professorinnenstellen wurden 4,5 Millionen Euro von Bund und Land investiert. Das lohnt sich, meint StZ-Redakteurin Inge Jacobs.

Stuttgart - Mädels ticken anders als Jungen, können aber in Wissenschaft oder Wirtschaft genauso erfolgreich sein. Diese Erkenntnis scheint sich langsam auch an den Unis herumzusprechen. Doch Gleichstellung ist kein Selbstläufer. Schon gar nicht in technischen Bereichen, die immer noch als Männerdomänen gelten. Die Uni Stuttgart hat gut daran getan, mit Förderprogrammen wie „Girls’ Day“, „Probiert die Uni aus“ oder „Technik braucht Vielfalt“ junge Mädchen und Migrantinnen für ihr Angebot zu interessieren. Und es war clever, darauf Projekte für Studentinnen und Nachwuchswissenschaftlerinnen aufzusetzen und sich zur familiengerechten Hochschule zu entwickeln.

 

Die ersten Früchte dieses Engagements, das vom Gleichstellungsteam ausging und inzwischen offensichtlich von der gesamten Universität mitgetragen wird, kann die Hochschule bereits ernten – und keineswegs nur ideell. 4,5 Millionen Euro von Bund und Land als Anschubfinanzierung für sechs unbefristete Professorinnenstellen sind ein Wort. Diese Frauen können nun als lebende Vorbilder fungieren. Das ist mindestens so wichtig wie die Aktionen, mit denen kleine Mädchen für Technik begeistert werden. Denn es geht auch darum, dass junge Frauen sich – im Gegensatz zu Männern – oft eine Spitzenposition nicht zutrauen. Auch im Netzwerken kann die weibliche Hälfte der Menschheit meist nicht mit den Männern mithalten. Dies muss sich ebenfalls ändern, wenn Frauen erfolgreich sein wollen. Das kann die Universität fördern. Aber die Mädels müssen auch wollen. Haltet euch ran!