Leonberg wählt im Bundestrend, lokale Aspekte bleiben aber entscheidend.

Leonberg - Leonberg entwickelt sich zur urbanen Stadt: Noch bei der vergangenen Kommunalwahl wäre es quasi undenkbar gewesen, dass die Grünen die stärkste Fraktion stellen, seit Montag ist es Realität. Genau wie in den Metropolen Stuttgart, Mannheim oder Mainz.

 

Das hat natürlich mit dem starken Bundestrend, aber auch mit einer sich wandelnden Einwohnerstruktur zu tun. In den Neubaugebieten von Eltingen oder Höfingen wohnen kaum Alteingesessene, sondern zusehends Zugezogene, die die Qualität einer Stadt nicht unbedingt an der Zahl der Gewerbeflächen beurteilen und zudem verschreckt sind vom Verkehrschaos in der Innenstadt.

Nur der dritte Platz für die CDU

Auch die CDU ist vom Bundestrend betroffen, allerdings genau anders herum. Die erfolgsverwöhnte Partei bleibt unter 20 Prozent und muss sich mit dem dritten Platz begnügen. Vom Fernbleiben der Neuen Liste, die vor zehn Jahren aus der CDU hervorgegangen war, konnten die Christdemokraten nicht profitieren.

Stabil geblieben sind die Freien Wähler, die in den vergangenen Wochen offensiv die lokale Karte gespielt haben. Ihnen wird zugute gekommen sein, dass sie nicht für bundespolitische Aussetzer haftbar gemacht werden können.

Erfolg mit Hackert

Mit einem originellen Wahlkampf hat die SPD versucht, sich vom allgemeinen Abwärtssog abzusetzen. In Zahlen ist ihr das nicht gelungen, im faktischen Ergebnis schon: Die Genossen behalten fünf Sitze. Der Aufschwung der FDP, sie schafft drei Sitze, dürfte auch mit dem unaufgeregten wie kompetenten Auftritt ihres Vormanns Dieter Maurmaier zu tun haben. Bei der SALZ ist die Kandidatur des einstigen TSG-Vorsitzenden Harald Hackert von Erfolg gekrönt. Nicht zuletzt der lebendige Auftritt beim Kandidatentalk unserer Zeitung dürfte mit dazu beigetragen haben, dass die Linke Gitte Hutter ihren Sitz verteidigen kann.