Asphalt gehört nicht ins Naturschutzgebiet. Doch gerade die Entwicklung an der Kressartwiese zeigt, dass man nicht zu stur sein sollte, findet unsere Autorin Alexandra Kratz in ihrem Kommentar.

Stadtleben und Stadtkultur : Alexandra Kratz (atz)

Sonnenberg - Vielleicht ist der ein oder andere damals doch übers Ziel hinausgeschossen. Vielleicht ist diese Aufregung gar nicht notwendig gewesen. Der ein oder andere warf der CDU damals gar Aktionismus vor. Die Christdemokraten hatten nicht nur einen eigenen Vor-Ort-Termin anberaumt. Vor dem Vor-Ort-Termin des Bezirksbeirats hatten sie zudem noch entsprechende Infozettel in die Briefkästen der Sonnenberger geworfen. In jedem Fall brauchte es 2011 zahlreiche Debatten und zwei Begehungen, bis sich der Bezirksbeirat zu einer Zustimmung durchringen konnte. Und auch das nur unter der Prämisse, dass der Asphalt sofort wieder entfernt werden muss, wenn die Ausweichstrecke nicht mehr gebraucht wird. Fünf Jahre ist das mittlerweile her. Und seit etwa eineinhalb Jahren ist der Asphalt eigentlich überflüssig. Doch niemand mahnte den Rückbau an. Wohl auch, weil der ein oder andere die befestigte Strecke mittlerweile lieb gewonnen hat. Dennoch sollte der Bezirksbeirat nicht einfach Gras über die Sache wachsen lassen. Die Kressartwiese ist ein Naturschutzgebiet und wird von vielen hoch geschätzt. Asphaltwege darf es in einem solchen Gebiet nicht geben. Und wenn, dann nur mit einer Ausnahmegenehmigung. Und nur dann, wenn ein Ausgleich dafür geschaffen wird. Darauf sollten die Sonnenberger und insbesondere die Bezirksbeiräte ein Auge haben.

 

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