Die Kritik der Verbände an Bundeswirtschaftsminister Peter Altmaier (CDU) nimmt zu. Er hat bei seinem Amtsantritt zu hohe Erwartungen geweckt, das sieht der Berlin-Korrespondent Thorsten Knuf als Ursache.

Berlin - So laute Kritik ist selten, so wenig Beißhemmung ist es auch. Führende Vertreter der deutschen Wirtschaft machen dieser Tage deutlich, dass sie mit der Arbeit von Bundeswirtschaftsminister Peter Altmaier (CDU) sehr unzufrieden sind. Der Minister müsse „entschieden mehr tun“, um die Wettbewerbsfähigkeit des Standorts Deutschland zu stärken, meint etwa Industriepräsident Dieter Kempf. Gesamtmetall-Hauptgeschäftsführer Oliver Zander beklagt sogar, dass Altmaier „kein Konzept“ habe – weder für die Energiewende noch für die Wirtschaft insgesamt. Der Verband der Familienunternehmer, der in Kürze sein 70-jähriges Bestehen feiern will, straft Altmaier mit demonstrativer Nichtbeachtung: Beim bevorstehenden Festakt ist keine Rede des Ministers erwünscht. Der Umstand, dass die Kritik so geballt und öffentlich daherkommt, legt den Schluss nahe, dass es sich um eine konzertierte Aktion handelt.