Die Clubs im Ausgehviertel bereichern das Partyleben. Doch zu viel buntes Treiben hat seine Schattenseiten. Deswegen müssen Spielregeln eingehalten werden – ganz im Sinne der Partygäste, meint StZ-Redakteurin Christine Bilger.

Lokales: Christine Bilger (ceb)

Stuttgart - Keine Party ohne Alkohol, keine attraktive Innenstadt ohne engagierte Gastwirte: diese Fakten stehen außer Frage, wenn es am runden Tisch im Rathaus darum geht, wie man künftig für ein besseres Miteinander der Szenegänger und aller anderen Anrainer der Feiermeile sorgen kann. Die Beteiligten – ob Verwaltung, Polizei oder Clubbetreiber – sind sich in diesem Punkt einig, das war in den zurückliegenden Wochen von allen zu hören.

 

Zu besprechen haben sie am Mittwoch, wie sie die unangenehmen Begleiterscheinungen der Ausgelassenheit eindämmen können. An erster Stelle steht hier das Aggressionspotenzial: Fließt der Alkohol, fliegen irgendwann auch die Fäuste. Was in den Clubs feuchtfröhlich beginnt, endet für manche schmerzlich,wenn sie die Gaststätten verlassen. Immerhin 300 Fälle von Körperverletzung hat die Polizei im Umkreis der Vergnügungsszene aufgenommen. Hinzu kommen die Unannehmlichkeiten für die Anwohner, zum Bespiel im angrenzenden Hospitalviertel, deren Hauswände als Toilette benutzt werden. Und letztlich müssen anderntags die Müll- und Scherbenhaufen auf Kosten der Allgemeinheit entsorgt werden.

Verbote sind nur die letzte Lösung

Die Zahlen sprechen eine klare Sprache. Was sich im Umkreis der Theodor-Heuss-Straße abspielt, ist zwar kein Grund zur Panik, aber auch nicht nur harmloser Spaß. Die Verantwortlichen haben das Thema ernst genommen. Dass es die Gastronomen und das Partyvolk mitunter störte, wenn Uniformierte sich zu später Stunde in den Clubs sehen ließen, ist nachvollziehbar. Doch war das Vorgehen gerechtfertigt und notwendig. Denn letztlich geht es um die Sicherheit jener, die friedlich feiern wollen.