Die Zunahme der Demenzkranken stellt die Heime vor wachsende Herausforderungen. Bei dieser immer schwieriger werdenden Aufgabe darf der Gesetzgeber die Einrichtungen nicht allein lassen, fordert StZ-Redakteur Mathias Bury.

Lokales: Mathias Bury (ury)

Stuttgart - Die Altenpflege gehört seit Längerem zu den Bereichen der Gesellschaft, die immer wieder durch Hilferufe auf sich aufmerksam machen. In diesem Fall sind es die Heime, die mit einer wachsenden Zahl schwieriger Demenzfälle konfrontiert sind. Das ist die Folge unserer älter werdenden Gesellschaft: In den nächsten Jahrzehnten wird sich die Zahl der Demenzerkrankungen verdoppeln.

 

Immerhin ist in der Landeshauptstadt insofern vorgesorgt, dass es hier bis auf Weiteres ausreichend Heimplätze für pflegebedürftige Menschen gibt. Und Stuttgart hat ein sehr gutes Netz ambulanter Hilfen. Seit fast zehn Jahren sind an den acht sozialpsychiatrischen Zentren in der Stadt auch gerontopsychiatrische Dienste angesiedelt. Der Gemeinderat hat im jüngsten Haushalt dort das Personal um einige zusätzliche Stellen aufgestockt.

Mit dem von allen politischen Lagern auf allen Ebenen vertretenen Prinzip „ambulant vor stationär“ kommt man nicht nur den Bedürfnissen der Bürger entgegen, man will damit auch Geld sparen. In den Pflegeheimen zeigen sich aber auch die Nebenwirkungen dieses Konzepts. Die Einrichtungen sind zu einem Großteil mit demenzkranken Menschen belegt, deren Pflege immer aufwendiger wird.

Der Gesetzgeber muss hier nachsteuern – sonst wird der Chor der Klagen aus den Heimen bald nicht mehr verstummen.