Die starke Präsenz der Polizei am Hauptbahnhof ist auch weiterhin notwendig, meint unsere Redakteurin Christine Bilger.

Lokales: Christine Bilger (ceb)

Stuttgart - Die Angst ist weg, die Probleme sind noch da: So lässt sich grob zusammenfassen, wie sich das Erleben der Sicherheitslage am Stuttgarter Hauptbahnhof seit Jahresbeginn gewandelt hat. Kurz nach Silvester, als in Stuttgart ähnliche Übergriffe auf Frauen geschehen waren wie in Köln, war die Verunsicherung groß. Viele Menschen trauten sich nachts nicht mehr über die Königstraße, manche Eltern wollten ihre Töchter nicht mehr allein zum Bahnhof lassen. Es war weniger die absolute Strafzahl, als das subjektive Empfinden der Bürger, das sich damals so drastisch änderte. Die Polizei des Bundes und des Landes reagierte dennoch mit einer verstärkten Präsenz. Eine richtige Reaktion, wie man inzwischen festhalten kann.

 

Nach wie vor ist die Zahl der Taschendiebstähle hoch

Für Entwarnung ist es wahrlich zu früh. Denn nach wie vor sind Taten wie Taschendiebstahl auf hohem Niveau. Etwas Hoffnung gibt der Trend, den die Landespolizei für ihren Bereich verkündet: Es sei sogar etwas besser geworden, aktuell könne man davon ausgehen, dass die Bilanz der Straftaten rund um den Bahnhof niedriger ausfällt als noch im Vorjahr. Das ist vor allem deswegen eine gute Nachricht, weil in die Zuständigkeit der Landespolizei auch die Klett-Passage fällt, die im Januar zum Angstraum Nummer eins in der Stadt avanciert war. Diesen Ruch ist sie noch nicht ganz wieder los, Besserung ist aber in Sicht.

Das Sicherheitskonzept sollte fortgeführt werden

Ein Bahnhof ist in jeder Großstadt ein Ort, an dem es nie hundertprozentig gefahrfrei zugeht. So wird er das auch in der sicheren Großstadt Stuttgart nicht sein. Die hohe Präsenz der Polizei hilft aber, dass sich die Bürger und Pendler weitgehend ohne Angst dort bewegen können. Daher ist es richtig, dass die Polizei die Kräfte dort weiterhin einsetzen will, wie es die zu Beginn des Jahres entworfene Sicherheitskonzeption Stuttgart (SKS) vorsieht.