Der Ludwigsburger OB Werner Spec und Rainer Landrat Haas können sich einfach nicht auf eine gemeinsame Strategie bei der Stadtbahn Ludwigsburg einigen. Der Konfrontationskurs ist gefährlich, kommentiert Rafael Binkowski.

Ludwigsburg - Es wird einsam um Werner Spec. Nicht nur im Ludwigsburger Gemeinderat wachsen die Zweifel an der Vision eines Eisenbahn- und Schnellbusnetzes rund um Ludwigsburg als Alternative zur Stadtbahn. Die jüngste Kreistagsdebatte macht deutlich: Weder die umliegenden Kommunen noch der Landkreis wären bereit, für diese noch wenig ausgegorenen Ideen zusätzliches Geld in die Hand zu nehmen.

 

Die Signale aus Stuttgart und Berlin sind eindeutig: Es gibt nicht für beides Zuschüsse. Hopp oder topp, Stadtbahn oder Schnellbusse, diese Entscheidung muss irgendwann getroffen werden. Und da ist die Tendenz im Kreistag eindeutig: Eine Stadtbahn auf Schienen ist besser als ein Bus, der im Stau steht. Zumal es für erstere konkrete Pläne, Wirtschaftlichkeitsuntersuchungen und einen Förderantrag gibt, für zweiteren erst seit wenigen Tagen eine vage Kostenschätzung. Und diese lässt bereits jetzt Kommunalpolitikern die Haare zu Berg stehen. Eines ist klar: An einem Strang gezogen wird jetzt nicht mehr. Jeder verfolgt sein Lieblingsprojekt ohne Rücksicht. Der Landrat Rainer Haas treibt die Stadtbahn voran und hat die Idee einer einfachen Ausweitung des SSB-Netzes von Stuttgart noch längst nicht zu den Akten gelegt – was gewagt ist.

Kostet am Ende alles 250 Milllionen Euro?

Der OB Werner Spec träumt weiter von einer „schienenlosen Stadtbahn“ und Zügen, die mit Wasserstoff betrieben werden. Und hofft, mit der Debatte darüber die Planungen für die Stadtbahn so lange zu verzögern, bis diese scheitert. Haas und Spec riskieren so, am Ende ohne alles dazustehen.