Die Stuttgart-21-Befürworter liegen bei den Demoskopen vorn, doch entscheidend wird die Mobilisierung der Wähler sein. Ein Kommentar.

Stuttgart - Stuttgart 21 bleibt bis zur Entscheidung in gut einer Woche heiß umstritten. Die jüngste Umfrage sieht Befürworter und Gegner des Tiefbahnhofs recht nahe beieinander - mit Vorteil für die Freunde des Bahnprojekts. Niemand kann sagen, wie hoch die Beteiligung an der Abstimmung tatsächlich sein wird, einfach deshalb, weil es ein solches Referendum im Südwesten noch nicht gegeben hat. Am Ende wird die Nase vorn und die Mehrheit auf seiner Seite haben, wer die Bürger besser zu mobilisieren vermag. Die Zahlen der Demoskopen geben immerhin einen Fingerzeig: Das Interesse ist groß. Für Stuttgart und sein Umland mag dieser Befund wenig überraschen. Für ganz Baden-Württemberg ist er bemerkenswert.

 

Nur wenn viele Menschen abstimmen, haben die Projektgegner den Hauch einer Chance, das Quorum von einem Drittel der Wahlberechtigten zu knacken. Eine hohe Wahlbeteiligung verschafft den Befürwortern im Fall ihres Obsiegens eine breite Legitimationsgrundlage. Und die Landesregierung kann auf einen gelungenen Start in eine neue Beteiligungskultur verweisen. Doch selbst wenn es so kommen sollte, wäre der Käse für Grün-Rot noch nicht gegessen. Eine überwältigende Mehrheit der Befragten glaubt nicht, dass der Konflikt mit der Abstimmung erledigt ist. Das sind keine gute Aussichten für die Regierung.

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