Nur einer kann gewinnen. Und deshalb nimmt der Wahlkampf an Schärfe zu. Welche Strategie zieht, entscheidet letztlich der Wähler, meint StZ-Redakteur Achim Wörner.

Regio Desk: Achim Wörner (wö)

Stuttgart - Seit Mittwoch steht fest, was zu erwarten war: Mit dem Ausscheiden des SÖS-Kandidaten Hannes Rockenbauch und der vorhergegangenen Demission der SPD-Bewerberin Bettina Wilhelm ist der Kampf um den OB-Sessel vollends zum Duell geworden. Fritz Kuhn, der grüne Bundestagsabgeordnete, oder Sebastian Turner, der von CDU, FDP und Freien Wählern unterstützte Unternehmer – einer wird am 21. Oktober zum Nachfolger von Wolfgang Schuster gekürt werden.

 

Und fest steht nunmehr auch, dass Kuhn als Favorit in die Endrunde gehen wird. Nicht nur, dass er den ersten Wahlgang für sich entschieden hat; er dürfte auch am meisten vom Rückzug der beiden Kandidaten profitieren, die am vergangenen Sonntag fast 50 000 Stimmen geholt hatten. Es ist kaum anzunehmen, dass S-21-Gegner ins Turner-Lager wechseln; und die SPD hat ihren Wählern Kuhn empfohlen. All dies belegt, dass der Berliner Politprofi beste Chancen hat, erster grüner Rathauschef in einer Landeshauptstadt zu werden.

Doch noch ist nicht gewählt. Und daher sucht Turner sein Heil nun in der Offensive. Ihm muss es gelingen, vor allen Dingen im großen Teich der Nichtwähler zu fischen, aber auch SPD-Sympathisanten auf seine Seite zu ziehen. Dazu soll offenbar eine Zuspitzung beitragen. CDU-Landeschef Thomas Strobl hat nicht ohne Not bei Stuttgart 21 eine Art „Angstkampagne“ gestartet. Das Ziel ist klar: jene Mehrheit anzusprechen, die bei der Volksabstimmung für den Tiefbahnhof votiert hat. Und auch die jetzt hochgezogene Debatte über mögliche Schikanen für Autofahrer unter einem grünen OB spielt mit einfachen Instinkten.

Ob diese Strategie verfängt, wird sich zeigen. Der Wähler hat das letzte Wort.