Mit der Berufung von Katrin Schütz als CDU-Generalsekretärin punktet der Landesparteichef Thomas Strobl, findet StZ-Korrespondent Reiner Ruf.

Stuttgart - Das Rennen um die CDU-Spitzenkandidatur für die Landtagswahl 2016 gewinnt an Unterhaltungswert. Kaum haben Parlamentspräsident Guido Wolf und Landtagsfraktionschef Peter Hauk unter Umgehung von Parteichef Thomas Strobl eine für sie akzeptable Rollenverteilung ausgehandelt (Wolf bewirbt sich als Spitzenkandidat, Hauk verzichtet, behält dafür aber seinen Fraktionsposten), schlägt Strobl zurück. Nachdem er drei Jahre an der Spitze der Landes-CDU ohne Adjutanten ausgekommen ist, zaubert er nun mit Katrin Schütz eine fesche Generalsekretärin aus dem Hut. Ein Schachzug, mit dem er sich vor der Mitgliederbefragung über die Spitzenkandidatur in die Herzen der Christdemokratinnen im Land hineinkuscheln möchte.

 

Strobl bezeichnet die Berufung der Landtagsabgeordneten als „Zeichen“ für die bevorstehende Kommunal- und Europawahl. Doch das ist die Erzählung eines Märchenonkels. Wenn dem so wäre, hätte Strobl seine neue Generalsekretärin auf dem erst drei Wochen zurückliegenden CDU-Parteitag in Donaueschingen präsentiert: dort ging es um die Kommunal- und Europawahl. Nein, Strobl macht sich für die Spitzenkandidatur hübsch. Wenn bei diesem Projekt in der CDU endlich eine Frau nach vorne kommt, kann das der Partei indes nur gut tun.