Selbst die Kontrolleure haben nicht im Traum damit gerechnet, dass sie in zwei Monaten mehr als 2000 Strafzettel gegen Gelbsünder verteilen müssen. Gegen die mangelnde Einsicht helfen leider nur konsequente Kontrollen, meint Wolfgang Schulz-Braunschmidt.

Stuttgart - Selbst die städtischen Kontrolleure haben nicht im Traum damit gerechnet, dass sie innerhalb von zwei Monaten mehr als 2000 Strafzettel gegen Gelbsünder verteilen müssen. Dabei ist schon lange klar, dass in der Umweltzone Stuttgart nur noch die grüne Plakette gilt.

 

Dennoch konnten sich Besucher und Pendler mit gelber Plakette bis vor Kurzem relativ risikolos in die Landeshauptstadt wagen. Denn einen Strafzettel über 40 Euro und einen Punkt in Flensburg gab es nur für diejenigen, die fahrend „auf frischer Tat“ ertappt wurden. Bis Ende März konnte nämlich nur der Lenker eines bewegten Fahrzeugs ohne gültige Plakette belangt werden. Seit dem 1. April erhält auch der Halter eines am Straßenrand parkenden „gelben“ Wagens einen Strafzettel.

Hohe Feinstaubwerte am Neckartor

Dass in der Umweltzone Stuttgart nach wie vor Handlungsbedarf besteht, zeigen die Feinstaubwerte am Neckartor: Bis zum 2. Mai war dort die Luft schon an 57 Tagen zu dick. Zulässig sind 35 Tage – im Jahr.

Trotzdem mag so mancher Pendler, der ja „nur 500 Meter hinter der Gemarkungsgrenze arbeitet“, seine Strafe als unverhältnismäßig empfinden. Aber vor dem Gesetz müssen alle gleich sein, mag mancher die Verordnung auch als unsinnig ansehen. Man kann aber nicht gegen die wirkungslose Umweltzone wettern und gleichzeitig deren Regelungen massiv missachten. Auch die rekordverdächtige Zahl an Strafzetteln in der neuen Mischverkehrsfläche in der Tübinger Straße zeigt, dass es vielen Fahrern an Einsicht und Rücksichtnahme mangelt. Dagegen helfen leider nur ganz konsequente Kontrollen.