Alexander Zorniger hat sich als beratungsresistent erwiesen, sein System ist gescheitert. Er muss gehen. Aber wer hat Zorniger einen Drei-Jahres-Vertrag gegeben, fragt Thomas Haid.
Stuttgart - Entlassen wurde Alexander Zorniger am 24. November, aber gescheitert ist er wahrscheinlich schon genau einen Monat zuvor – am 24. Oktober. Damals führte der VfB bei Bayer Leverkusen bis 20 Minuten vor Schluss mit 3:1, um dem Gegner dann noch ins offene Messer zu laufen und am Ende mit 3:4 zu verlieren. Das war dann mehr als der Anfang vom Ende des Systems Zorniger: im Nachhinein war es das Ende.
Zumal sich der Trainer auch danach als beratungsresistent erwiesen hat und nicht bereit war, von seiner Linie abzuweichen – weder, was seine Spielidee betrifft, noch was sein Auftreten betraf. So eckte Zorniger auf allen Ebenen an, im Umfeld, bei den Spielern und bei seiner Vereinsführung. Nicht von ungefähr sagte der Präsident Bernd Wahler schon auf der VfB-Mitgliederversammlung im Oktober, dass Zorniger ermahnt worden sei, sein Auftreten zu überdenken.
So stand der Trainer zwischen allen Fronten – und er hat nichts unternommen, um aus der Isolation herauszukommen. Im Gegenteil, Zorniger handelte nach dem Motto: hopp oder top. Das Ergebnis konnte eigentlich nur hopp sein. Jetzt ist er weg – und damit ist ein VfB-Problem gelöst. Aber weitere Probleme bleiben. Wer hat Zorniger zum Beispiel überhaupt eingestellt und mit einem Dreijahresvertrag ausgestattet? Das war die Entscheidung des Managers Robin Dutt.