Leutenbach, Winnenden und Berglen gründen eine Planungsgemeinschaft. Sie soll ein Konzept erarbeiten, das auch gebietsübergreifend gegen Überschwemmungen hilft.

Rems-Murr: Sascha Schmierer (sas)

Dass Hochwasserschutz nicht an der Gemeindegrenze enden darf, ist eigentlich eine Binsenweisheit. Umso bemerkenswerter ist, dass sich die Kommunen entlang des Buchenbachs erst jetzt für eine gemeinsame Herangehensweise zum Schutz vor Überschwemmungen organisieren. Berglen, Leutenbach und Winnenden haben eine Planungsgemeinschaft gegründet, die sich um das Thema kümmern soll.

 

Die entsprechende Vereinbarung der drei Kommunen mit dem Land Baden-Württemberg ist bereits erfolgt, auch die lokalen Gremien haben der Gründung zugestimmt. Nun haben Berglens Bürgermeister Holger Niederberger, sein Leutenbacher Amtskollege Jürgen Kiesl und der Winnender Erste Bürgermeister Norbert Sailer den Zusammenschluss mit ihrer Unterschrift bestätigt. In einem öffentlich-rechtlichen Vertrag halten die drei Kommunen die Gründung eines Zweckverbands sowie die Kostenteilung für die Erstellung des hydrologischen Modells durch das Regierungspräsidium fest.

So soll Berglen für 24 Prozent, Leutenbach für 39 Prozent und Winnenden für 37 Prozent der entstehenden Ausgaben aufkommen. Zusätzlich wird festgehalten, dass alle drei Kommunen als Mitglieder des Flutinformations- und Warnsystems ihre hochwasserrelevanten Daten zur Verfügung stellen. Berglen und Winnenden sind bereits Mitglieder des Informations- und Warnsystems. Leutenbach befindet sich aktuell im Beitrittsprozess.

Nicht mit im Boot ist bisher die Gemeinde Affalterbach im Landkreis Ludwigsburg, durch die der Buchenbach ebenfalls fließt, bevor er zwischen Burgstall und Kirchberg in die Murr mündet. Laut Rathauschef Steffen Döttinger liegt das nicht nur daran, dass sich der Buchenbach auf der Gemarkung komplett in einem FFH-Gebiet befindet. Der Teilort Steinächle, die Mühle bei Wolfsölden und die mit einem Damm geschützte Kläranlage waren auch selbst bei der gravierenden Überflutung im vergangenen Jahr nicht betroffen. Im Austausch über das Hochwasserrisiko an dem schmalen Fließgewässer standen die Kommunen schon vor dem Hochwasser im Frühsommer. Die Planungsgemeinschaft soll die Zusammenarbeit für ein gebietsübergreifendes Schutzkonzept nun aber auf eine offizielle Basis stellen.

Aus einem hydrologischen Modell soll ein Schutzkonzept entstehen

Unter fachlicher Begleitung des Amts für Umweltschutz beim Rems-Murr-Kreis soll das Stuttgarter Regierungspräsidium für die Planungsgemeinschaft nun ein hydrologisches Modell erstellen. Aus den gewonnenen Erkenntnissen wird anschließend abgeleitet, welche konkreten Maßnahmen für den Hochwasserschutz effektiv sind. Das Ergebnis soll das Fundament für ein übergreifendes Schutzkonzept am Buchenbach bilden.