Tübingen, Esslingen, Heilbronn: Auch 2014 werden die Bürger zur Urne gebeten, in Baden-Württemberg hauptsächlich für Kommunalwahlen. 123 Bürgermeister und zwölf Oberbürgermeister werden in diesem Jahr hier gewählt.

Stuttgart - Im neuen Jahr steht die Kommunalpolitik ganz oben auf der Agenda in Baden-Württemberg. Das gilt nicht nur, weil am 25. Mai Kommunalwahlen sind: Dann werden mehr als 30 000 Mandate in den Gemeinde- und Ortschaftsräten sowie den Kreistagen vergeben; alle Wahlberechtigten im Land sind dabei aufgerufen, ihre Stimmen abzugeben. Darüber hinaus werden auch zwölf Oberbürgermeister und 123 Bürgermeister bestimmt.

 

Das klingt freilich nur in der Summe viel. Bei 1101 Kommunen zwischen Bodensee und Main entspricht das ziemlich genau einem Achtel aller Rathauschefsessel, die zur Disposition stehen. Bei acht Jahren Amtszeit einer Inhaberin oder eines Inhabers stimmt die Quote exakt.

Unter den Stadtkreisen allerdings ist der Anteil derer mit Wahlen überproportional. In drei der neun Stadtkreise des Landes wird 2014 um den Posten des Oberbürgermeisters gerungen, in Baden-Baden, Heilbronn und Heidelberg.

Heilbronn und Baden-Baden an einem Tag

Am 16. März gibt es gleich einen Doppelschlag, wenn sowohl in Heilbronn als auch in Baden-Baden neue Rathausspitzen gesucht werden. Das werden sie tatsächlich, denn sowohl Helmut Himmelsbach, der in Heilbronn das Zepter führt, als auch Wolfgang Gerstner, der in der Kurstadt an der Oos vorne steht, kandidieren nicht wieder. Der parteilose Himmelsbach vollendet im April sein 68. Lebensjahr und kann somit schon altershalber nicht mehr kandidieren. Schon jetzt ist klar, dass sich zwei Männer aus der Bürgermeisterriege um seine Nachfolge bemühen werden: der Sozialdemokrat Harry Mergel (57) hat sich als erster präsentiert. Der Sozialbürgermeister weiß SPD, Grüne und Freie Wähler hinter sich. 1999 hatte er – vergeblich – gegen Himmelsbach kandidiert. CDU und FDP unterstützen Martin Diepgen (57). Der Erste Bürgermeister und Finanzdezernent der Stadt ist ein Halbbruder des früheren Berliner Regierenden Bürgermeisters Eberhard Diepgen.

In Baden-Baden will es Wolfgang Gerstner (58, CDU) mit einer Amtszeit, die er 2006 angetreten hatte, bewenden lassen. Auch dort ist das Rennen um die Nachfolge schon im Gange. Die Karlsruher Finanzdezernentin Margret Mergen (CDU) hat ihre Kandidatur bekannt gegeben, ebenso Michael Geggus (SPD), derzeit zweiter Beigeordneter in Baden-Baden. Kandidaten können sich aber bis zum 17. Februar melden.

Noch etwas Zeit wird vergehen bis zum Urnengang in Heidelberg. Dort will der 52-jährige parteilose Eckart Würzner am 19. Oktober seinen Posten verteidigen.

Die erste Wahl ist am 12. Januar

Die erste OB-Wahl im Land ist schon am 12. Januar im Kalender, wenn in Donaueschingen (Schwarzwald-Baar-Kreis) der Nachfolger von Thorsten Frei gesucht wird, der bei der Bundestagswahl für die CDU ein Parlamentsmandat errungen hat.

Am 2. Februar sind die Bürger in Kehl (Ortenaukreis) aufgerufen, einen Nachfolger für Günther Petry (SPD) zu bestimmen. Der 64-Jährige, der seit 1998 amtiert, tritt nicht mehr an.

In der Region Stuttgart stehen 2014 in Esslingen, Geislingen, Schorndorf und Vaihingen/Enz Oberbürgermeisterwahlen an. Im Juli ist in Mosbach (Neckar-Odenwald-Kreis) ein Urnengang angesagt. Noch nicht terminiert ist die Wahl in Lörrach. Dort wusste man bis vor kurzem gar nicht, dass eine Wahl notwendig werden würde. Denn die Amtsinhaberin Gudrun Heute-Bluhm (56) ist erst 2011 mit beeindruckendem Ergebnis in ihrem Amt bestätigt worden. Doch dann hat sie die Spitze des Städtetags Baden-Württemberg vor kurzem als Nachfolgerin von Stefan Gläser, dem geschäftsführenden Vorstandsmitglied des kommunalen Spitzenverbandes, vorgeschlagen. Am 24. März dürfte Heute-Bluhm gewählt werden. Dann kann die Suche nach einem Nachfolger für sie in Lörrach beginnen.

Boris Palmer stellt sich den Tübingern

Erst 2015 sein Amt antreten wird der Tübinger Oberbürgermeister, gewählt wird aber schon im Oktober 2014. Dann wird sich herausstellen, ob Boris Palmer (41) im Januar kommenden Jahres erneut die Amtskette umlegen kann. Dass er sich erneut zur Wahl stellen will, hat der populäre Grünen-Politiker bereits hinterlegt.