Der Stadtverband nominiert einmütig die Kandidaten für Gemeinderat, Kreistag und Ortschaftsräte

Leonberg: Thomas Slotwinski (slo)

Leonberg - Das sind ja nordkoreanische Verhältnisse“, witzelt Axel Röckle, nachdem die Leonberger Freien Wähler am Wochenende alle Kandidatenlisten für die Kommunalwahl am 26. Mai einstimmig bestätigt haben. Während es bei der CDU eine Woche zuvor Kampfabstimmungen und offenkundige Denkzettelergebnisse gab, ist bei der Konkurrenz fast schon zu sehr augenfällige Harmonie angesagt.

 

Der Stadtverbandschef Wolfgang Schaal hat die Mitglieder wie immer ins Hotel Hirsch eingeladen. Und er macht bei der gut besuchten Nominierungsversammlung klar, dass die Freien Wähler in allen kommunalen Gremien „ganz vorne dabei“ sein wollen. So wie schon jetzt im Kreistag. Dass die CDU im Gemeinderat einen Sitz mehr hat, ficht Schaal nicht an. Er sieht seine Fraktion „auf Augenhöhe“ mit der Union.

Mischung aus Bewährtem und Neuen

Viel Vorarbeit haben Schaal, sein Stellvertreter Georg Pfeiffer und die Geschäftsführerin Susan Gschwender geleistet, um attraktive Kandidatenlisten zu nominieren, die nicht zum Widerspruch animieren. Und der Aufwand zahlreicher Einzelgespräche in allen Ortsteilen lohnt sich. Kritik bleibt aus, alle Kandidaten werden mit wohlwollendem Applaus begrüßt. Das mag auch an der Mischung aus Bewährtem und Neuem liegen. Für den Gemeinderat treten alle bisherigen Stadträte wieder an. Spitzenkandidat ist erneut der Fraktionschef Axel Röckle, auf Platz zwei folgt Jutta Metz. Neu im Spitzenfeld ist der Höfinger Tierarzt Matthias Graßmann auf Platz vier. Die 26-jährige Ariane Metz, die schon bei der vergangenen Wahl erfolgreich war, steht auf Listenplatz zehn.

Neu ist Nicole Maoro auf Platz zwölf. Die 43-jährige Bankkauffrau übernimmt neben der Kandidatur ein weiteres Ehrenamt. Sie löst den langjährigen Schatzmeister Marc Sattler ab, der sich aus privaten und beruflichen Gründen zurückzieht.

Bürgermeister Brenner erstmals dabei

Im Kreistag sind die Leonberger Freien Wähler zu dritt vertreten, das soll auch so bleiben. Spitzenkandidat ist abermals der niedergelassene Kardiologe Werner Metz, ihm folgt Joachim Quendt, Chefarzt der Gefäßchirurgie im Krankenhaus. Wolfgang Schaal will sich künftig auf seine Aufgaben im Gemeinderat und als Stadtverbandsvorsitzender konzentrieren. Ihm folgt Klaus Brenner auf Platz drei. Damit haben die Freien Wähler ebenfalls einen Bürgermeister als Bewerber für das Kreisparlament, genau wie die CDU mit Ulrich Vonderheid und die SPD mit Martin Kaufmann.

Lob vom OB

Apropos Kaufmann: Just zu dem Zeitpunkt, als Fraktionschef Axel Röckle in einem lokalpolitischen Zwischenresümee die oberbürgermeisterlichen Seilbahn-Pläne bemängelt, betritt dieser den Saal, um den Freien Wählern kurz seine Aufwartung zu machen. Der OB nimmt die Kritik nicht übel, im Gegenteil: „Über die Seilbahn kann man trefflich diskutieren.“ Und wenn das nicht geschähe, wäre der Gemeinderat kein Ort des Diskurses. „Trotz aller inhaltlicher Auseinandersetzungen können wir nachher ein Glas Wein zusammen trinken“, lobt der OB. „Wir verstehen uns sehr gut.“ Das bringt ihm freundlichen Beifall und ein Schulterklopfen von Wolfgang Schaal. Dann geht es weiter.

Die Kandidaten für die Ortsbeiräte stehen noch an. Auch hier gibt es bekannte und neue Gesichter: Spitzenkandidat in Höfingen ist der Architekt Marc Rohrbach, ihm folgt der Neueinsteiger Marco Kunde.

Ein frisches Gesicht ist Jaqueline Banzhaf, die auf Platz eins in Warmbronn antritt, gefolgt von Joachim Bürklen, ebenfalls neu. Das Spitzenduo in Gebersheim ist bekannt: Martin Epple und Regina Paulik.