Die Kräfteverhältnisse im Gemeinderat ändern sich. Die Frauen für Heimsheim bekommen einen Sitz.

Heimsheim - In den Heimsheimer Gemeinderat kommt Bewegung – auf jeden Fall, was die Kräfteverhältnisse angeht. Die Bürger für Heimsheim (BfH) sind fortan mit vier statt vormals drei Sitzen die stärkste Fraktion im Gremium. Die Freie Wählervereinigung büßt dagegen einen Sitz ein, drei verbleiben. Auch die SPD muss einen Sitz abgeben, mit nur noch zwei Mitgliedern verliert die Partei ihren Fraktionsstatus. Freuen dürfen sich dagegen die Frauen für Heimsheim. Die Liste ist bei dieser Wahl erstmals angetreten und erreichte direkt acht Prozent der Wählerstimmen – und damit einen Sitz im Gemeinderat. Bei CDU (drei Sitze) und Unabhängiger Wählervereinigung (ein Sitz) ändert sich dagegen nichts.

 

„Wir sind richtig geflasht, wie man auf Neudeutsch so schön sagt“, formuliert es Gaby Wulff, Fraktionsvorsitzende der Bürger für Heimsheim. „Wir freuen uns sehr, dass wir die vier Sitze bekommen haben.“ Zumal Änderungen im Wahlsystem bei den vergangenen beiden Wahlen leider jedes Mal dazu geführt hätten, dass sie knapp eben keine vier Plätze bekommen hätten. „Und jetzt sind wir sogar stärkste Fraktion, wir sind total zufrieden.“ Alle drei Gemeinderäte wurden wiedergewählt, neu dabei ist Petra Beermann. Wobei: ganz neu ist sie im Ratsgeschehen eigentlich nicht. Die örtliche Tierärztin saß früher schon einmal in dem Gremium.

Nur 51 Prozent Wahlbeteiligung

Nicht so überschwänglich ist man verständlicherweise bei der Freien Wählervereinigung. „Wir haben einen Sitz verloren, das ist natürlich schade“, sagt der Fraktionsvorsitzende Andreas Wein. Der bisherige Ratsherr Michael Teichmann hat es aufgrund der neuen Sitzanzahl nicht mehr ins Gremium geschafft. „Aber wir nehmen es sportlich. Wir waren jetzt so lange stärkste Fraktion, und wir werden auch weiterhin alles versuchen, gute Kommunalpolitik zu machen.“ Was ihn vor allem negativ überrascht habe, sei die Wahlbeteiligung. Nur knapp über 50 Prozent seien kein gutes Ergebnis.

Eine kleine Überraschung gab es bei den Frauen für Heimsheim: Den Einzug in den Gemeinderat schaffte nämlich die Listenfünfte, Ann-Marie Wulff, Tochter der amtierenden Gaby Wulff. Die 21-Jährige schreibt heute ihre Abschlussprüfung in ihrer Ausbildung zur tiermedizinischen Fachangestellten und kann das Ergebnis der Wahl immer noch nicht recht glauben. „Ich hatte natürlich gehofft, dass die Frauenliste es in den Rat schafft, aber damit hätte ich nicht gerechnet.“ Die hohe Stimmzahl für die Liste allgemein empfindet Ann-Marie Wulff als sehr positiv. Obwohl es ihr erstes politisches Amt ist, hat sie sich privat schon viel mit der Kommunalpolitik und dem Geschehen vor Ort auseinandergesetzt, berichtet sie. „Und bei den FfH besteht ein guter Zusammenhalt, ich bin also nicht alleingelassen.“