Die Wahlliste der Heimsheimer Christdemokraten ist in alphabetischer Reihenfolge.

Kommunalwahl - Das sieht man nicht oft: Die CDU Heimsheim hat ihre Liste für die Gemeinderatswahl im Mai in alphabetischer Reihenfolge aufgestellt. Das heißt, dass es keine Präferenzen innerhalb des Ortsverbands gibt, wen man am liebsten am Sitzungstisch sehen würde, also keinen Spitzenkandidaten. „Auf der Mitgliederversammlung wurde das vorgeschlagen und positiv aufgenommen“, berichtet der CDU-Ortsverbandsvorsitzende und zugleich Fraktionsvorsitzende im Gemeinderat, Uwe Braun. Später, bei der Aufstellungsversammlung, wurde dieses Ansinnen bestätigt.

 

„Wir sind uns einig, dass alle Bewerber gleichwertig sind.“ Alleine die Wähler sollen also entscheiden, wer in ihren Augen am geeignetsten für die Plätze im Gemeinderat ist. Das erklärt auch, warum die anderen beiden amtierenden Gemeinderäte, Ralf Rüth und Denis Waldherr, so weit „unten“ auf der Liste stehen.

Sechs neue Namen auf der Liste

Die Liste aufzustellen, war „viel Arbeit“ für die drei Ratsherren, sagt Uwe Braun. „Es kam häufiger vor, dass Leute abgelehnt haben, weil sie persönlich einfach kürzertreten und sich entschleunigen möchten.“ Bei anderen wiederum stießen sie auf offene Türen – darunter sind sowohl bekannte Namen, die bereits bei      der vergangenen Kommunalwahl auf der Wahlliste standen, als auch ein paar Neuzugänge. Neu auf der Liste stehen der Bauschlosser und nebenberufliche Landwirt Kurt Braun – nicht verwandt mit dem Ratsherrn Uwe Braun –, Bayram Fidan, der in der Stadt eine Kfz-Werkstatt betreibt, die Erzieherin Nicole Gaag, die Bankfachwirtin Andrea Geiger, die kaufmännische Angestellte Dorothea Meeh und der ehemalige Lehrer Gerhard Schöps.

Beruflich zeigt sich nicht nur bei den neuen Kandidaten eine bunte Mischung, freut sich Braun. Und auch bei den privaten Erfahrungen und Interessen habe sich eine große Bandbreite ergeben. Die drei Ratsherren hoffen nun, „mit diesem starken Team einen bis zwei weitere Sitze im Stadtrat zu gewinnen“.

Stärkung des Schulstandorts

Programmatisch will sich die CDU auf Themen wie die Innenstadtentwicklung, die Verkehrsanbindung, Bildung und natürlich Windkraft konzentrieren. „Bei der Innenstadtentwicklung sind wir schon auf einem guten Weg, das wollen wir weiter vorantreiben“, sagt Uwe Braun. Verbesserungen im öffentlichen Nahverkehr sind ihm ein wichtiges Anliegen. „Es gibt eine Buslinie nach Renningen, aber die fährt nur dreimal am Tag.“ Auch Richtung Pforzheim und zurück gebe es nach 18 Uhr keine Verbindungen mehr.

„Wir möchten außerdem den Schulstandort Heimsheim stärken.“ Vor allem bedauert der Ortsverband den Wegfall der Hauptschule. Die Nachfrage war zu gering, weshalb diese Schulform an der Ludwig-Uhland-Schule vor ein paar Jahren aufgegeben werden musste. „Aber es gibt einige, die auf einer Realschule eben doch nicht zurechtkommen“, entsprechende Rückmeldungen habe der Ortsverband häufiger bekommen. Die CDU möchte sich deshalb für die Schaffung einer Werkrealschule einsetzen, um diesen Schülern gerecht zu werden. CDU-Wahlliste Kurt Braun, Uwe Braun, Bayram Fidan, Nicole Gaag, Andrea Geiger, Sabrina Lindenstrauß, Norbert Lindenstrauß, Dorothea Meeh, Axel Michael, Ghislain Monkam, Manuel Rausch, Ralf Rüth, Gerhard Schöps, Dennis Waldherr

Wichtiges zu den Wahllisten

Wahlliste
Auf den Listen zur Gemeinderatswahl stehen jeweils alle Kandidaten einer Partei oder einer Wählerinitiative für dieses Gremium. Jede Liste muss mindestens einen Namen enthalten und maximal so viele, wie es auch Plätze im Gemeinderat gibt. Nur in Kommunen mit weniger als 3000 Einwohnern dürfen auch mehr Kandidaten auf einer Liste stehen.

Reihenfolge
Über die Reihenfolge der Kandidaten auf einer Liste entscheiden die jeweiligen Ortsgruppen der Parteien oder die Wählerinitiativen auf einer extra Versammlung. Darüber hinaus haben manche Parteien zusätzliche Vorgaben oder Optionen. Bei der SPD beispielsweise sollen Frauen und Männer immer abwechselnd auf einer Liste stehen. Die CDU bietet die Möglichkeit, alphabetische Listen aufzustellen. Bei der SPD ist das ausgeschlossen.

Bedeutung
Die Reihenfolge der Kandidaten zeigt die Präferenzen der Partei selbst, quasi eine Empfehlung für die Wähler. Auf das Ergebnis hat die Reihenfolge aber keinen unmittelbaren Einfluss. Entscheidend jedenfalls ist am Ende immer die Zahl der Wählerstimmen für den jeweiligen Kandidaten. Allein bei Listen, auf denen mehr Kandidaten als Gemeinderatssitze stehen, kann die Reihenfolge entscheidend sein.