„Grüne, Natur- und Tierfreunde“ nennt sich die neue Liste, die in Waiblingen zur Kommunalwahl antritt. Einer der Kandidaten ist Werner Winkler, der vor zwei Jahren bundesweit Schlagzeilen gemacht hat.

Waiblingen - So manches altvertraute Gesicht wird nach dem 25. Mai im 32-köpfigen Waiblinger Gemeinderat fehlen: Gleich acht langjährige Räte und Rätinnen stellen sich nicht mehr zur Wahl. Bei der CDU sind es Sieglinde Schwarz und der stellvertretende Fraktionsvorsitzende Martin Kurz, bei der SPD der Fraktionschef Klaus Riedel, außerdem Karl Bickel und Fritz Lidle. Für die Demokratischen Freien Bürger (DFB) tritt Günter Escher nicht mehr an, gleiches gilt für seinen Fraktionskollegen Friedrich Kuhnle. Letzterer, der seit 1975 durchgehend im Gemeinderat vertreten war, hat den Fraktionsvorsitz bereits zu Beginn des Jahres abgegeben. Horst Sonntag (FDP) wirft seinen Hut ebenfalls nicht mehr in den Ring.

 

Von Ende Mai an weht möglicherweise auch aus einem anderen Grund ein frischer Wind im Waiblinger Rat: Denn die erst in diesem Jahr gegründete Liste „Grüne, Natur- und Tierfreunde Waiblingen“ (Grünt) möchte in Zukunft in der Kommunalpolitik mitmischen. Sie ist mit sieben Kandidaten am Start. Einer davon ist Werner Winkler, der vor zwei Jahren als damaliger ehrenamtlicher Vorsitzender des Ortsverbands der Grünen bundesweit Schlagzeilen gemacht hatte, weil er sich wie Claudia Roth und Jürgen Trittin um die Spitzenkandidatur für die Bundestagswahl 2013 beworben hatte. Zwei Mitglieder der Liste, Uwe Olschenka und Karl-Heinz Bok, waren in der Ökologisch-Demokratischen Partei (ÖDP) aktiv.

„Das ist Demokratie“, sagt Waiblingens Oberbürgermeister Andreas Hesky über die neue Grünt-Liste. Er lege Wert darauf, dass die Verwaltung „das gute, konstruktive, die Stadt bewegen wollende Miteinander“ mit allen Mitgliedern des Gemeinderats fortsetze.

Der Waiblinger Rathauschef sieht einiges an Arbeit auf die neu Gewählten zukommen. Gleich mehrere große Sanierungsprojekte muss die Stadt in naher Zukunft anpacken. Auf der Liste stehen das Saliergymnasium, die Vollendung der Sanierung des Hallenbads und ein Sorgenkind – die Rundsporthalle in der Talaue.

Eine wichtige Aufgabe wird es laut Hesky auch sein, die Zahl von 53 000 Einwohnern zu halten, was zum einen durch Nachverdichtung, zum anderen durch das Ausweisen neuer Wohngebiete erreicht werden soll. Auch gelte es, die Kinderbetreuung zu sichern und bedarfsgerecht auszubauen. Weitere Schwerpunkte sieht der Rathauschef bei der Neuordnung der Schullandschaft und den zukünftig drei Gemeinschaftsschulen – zum einen unter dem Blickwinkel, was die Eltern wünschten, zum anderen aus Sicht der Wirtschaft und deren Bedarf an Fachkräften. Für die ältere Generation will Hesky zusammen mit dem Gemeinderat ein Konzept umsetzen, das in allen Ortschaften Seniorenzentren „mit Verankerung im gesellschaftlichen Leben sichert“.