Kommunalwahl Steinheim Freie Wähler sind in Steinheim die Wahlsieger
Auch die Christdemokraten haben in der Urmenschstadt einen leichten Zugewinn, für Platz eins reicht es dieses Mal aber nicht mehr.
Auch die Christdemokraten haben in der Urmenschstadt einen leichten Zugewinn, für Platz eins reicht es dieses Mal aber nicht mehr.
Das Ergebnis der Kommunalwahl in Steinheim passt zum Trend. Auf der Verliererseite steht Rot-Grün. Beide Parteien müssen sich jeweils mit einem Sitz weniger zufrieden geben. Die Grünen haben künftig noch vier Sitze, die SPD nur noch drei. Fraktionschefin Annette Grimm, die sich nicht mehr zur Gemeinderatswahl stellte und es gleichzeitig aber auch nicht mehr in den Kreistag schaffte, ist entsprechend enttäuscht. „Wir sind davon ausgegangen, dass wir unsere Sitze halten können“, sagt die Sozialdemokratin.
Es sei nicht gelungen, die Liste voll zubekommen, resümiert sie. Darüber hinaus habe man nicht unbedingt Rückenwind aus Berlin bekommen. Und doch können sich die Sozialdemokraten über etwas freuen: Jürgen Hengstberger ist angetreten und hat es mit mehr als 2000 Stimmen in den Gemeinderat geschafft. Nicht mehr im Gremium mitarbeiten können hingegen Jürgen Thalemann und Karen Seiter, die in diesem Februar die Fraktion der Freien Wähler verlassen, bei der SPD Unterschlupf gefunden hatte – und jetzt ganz draußen ist.
Auch Rainer Breimaier, Sprecher der Grünen im Gemeinderat, verweist auf die „allgemeine Stimmung“ im Lande. Die habe sich auf das Ergebnis der Grünen in Steinheim ausgewirkt, „Darüber hinaus bin ich mit meiner Analyse noch nicht so weit“, sagt er am Montagabend. Dennoch habe man mit 16,2 Prozent ein nicht ganz schlechtes Ergebnis eingefahren. „Wir sind mit einem blauen Auge davongekommen.“ Er selbst hat es anders als Grimm auch wieder in den Kreistag geschafft.
Freud und Leid liegen bei der CDU eng beieinander. Sie stellt nicht mehr die stärkste Fraktion im Gemeinderat, konnte dennoch einen Sitz dazugewinnen und ist künftig mit acht Mitgliedern vertreten. Und: Nach einer Legislaturperiode ohne weibliches Fraktionsmitglied verstärkt künftig Andrea Summer das Männerteam. Zur Freude von Fraktionschef Uwe Löder, der mit dem Abschneiden seiner Partei insgesamt zufrieden ist. „Dass andere einen Sitz mehr haben, sei ihnen gegönnt“, sagt er in Richtung Freie Wähler. Volker Schiele war bei der CDU nicht mehr zur Wahl angetreten.
Die großen Gewinner in der Urmenschstadt sind zweifelsohne die Freien Wähler. Gleich drei Sitze haben sie dazugewonnen. 35,4 Prozent der Stimmen können sie auf sich verbuchen. Damit werden sie im neuen Gremium nicht nur mit sechs Gemeinderäten vertreten sein, sondern mit neun – darunter zwei Frauen. Und sie stellen mit Andreas Sumser erneut den Stimmenkönig. Auch wenn der mit seinen 4858 Stimmen nicht ganz sein Ziel von 5000 erreicht habe, scherzt Fraktionschef Timo Renz. „Gigantisch“ findet Renz, dass es den Freien Wählern gelungen ist, im Stadtteil Höpfigheim zwei Sitze zu gewinnen. „Und es ist auch keiner auf unserer Liste, der von der Stimmenzahl her abfällt. Das zeigt: Wir sind nah am Großteil der Bürgerschaft.“ Überrascht zeigt sich Renz vom Abschneiden der CDU. „Ich dachte, dass sie noch einen Sitz an die Grünen verlieren.“
CDU: Jürgen Weis, Hanns Daunquart, Uwe Löder, Martin Schäffer, Markus Klein, Horst Trautwein, Marcus Baier, Andrea Summer. FW: Andreas Sumser, Timo Renz, Michael Bokelmann, Jens Rieger, Marc Unsöld, Michael Knorpp, Katrin Wennagel, Roland Heck, Monika Michelfelder. Grüne: Michael Schulze, Petra Schubert, Rainer Breimaier, Lars Berding. SPD: Jürgen Hengstberger, Sylvia Bruckelt, Michael Uhl.